Robert Jordan, Künstler, Ausstellungsmacher, Förderer, stellt vor: Nebenan in Hemmerden

Grevenbroich · Sie liebt die Heimat: Als Wohnort, als Landschaft, als Sprache, als Gefühl. In Wevelinghoven geboren, in Hemmerden niedergelassen, berufstätig in Neuss und künstlerisch in der Region verhaftet: Janne Gronen.

Foto: privat

Die Malerei, während des Lehramtstudiums in den 80er Jahren entdeckt, später in den 90er Jahren intensiviert und ab dem Jahr 2000 öffentlich präsentiert, bleibt Ausdruck ihres kreativen Empfindens. Abstrakte Farben- und Formensprache mit Acryl auf Leinwand gebannt, als Farbharmonien fixiert. Bildnerische Energien, die sich von selbst ergeben, durchkreuzen, verankern. Farbmittel als Ausdruck des Fließens und Bewegens, wie auch der Mensch in seinem Wesen nicht statisch ist.

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Janne Gronen ist Mitglied der Künstlerinnen-Gruppe "Gedok A46", deren Gründungsvorsitzende sie auch 1996 war. Und sie ist aktiv in der Galerie "Judith Dielämmer" in Grevenbroich. Die Ausstellung "Wohin führt die Stille" 2016/17 im Kloster Langwaden war eine ihrer jüngsten Beteiligungen.

Ihre gerade beendete umfangreiche Kunstaktion "Auf der Hauswiese daheim — Das Island Projekt‘ mit fünf Ausstellungen an fünf Orten in Neuss und Grevenbroich, als Gemeinschaftsprojekt mit vier weiteren Künstlerinnen und Künstler durchgeführt, belegt die breitgefächerte Vielfalt ihres künstlerischen Ansatzes.

Und das Kunstprojekt 'ErdReich‘ ab 15. Juni diesen Jahres in Evinghoven wird sie mit einer Arbeit bereichern. Für den Herbst 2018 bereitet sie eine Einzelausstellung in der IHK Krefeld vor.

"NEODADAIST" als Textsammlung

Wie der (Mit-)Mensch nicht nur eine Seite von sich zeigt, so soll und kann auch die Kunst von Janne Gronen nicht eindimensional entwickelt und präsentiert werden. Und so ist die Malerin eben auch eine Schreiberin. Das Wort als weitere Dimension des persönlichen Ausdrucks im wahrsten Sinne, aber auch als Vermittler von Emotion, Wissen und Erfahrung ist ihr wichtig.

Wortfindung und Textschöpfung begann sie in den 90er Jahren mit "Haikus", einer traditionellen japanischen Gedichtform. Bis heute hat sie ihre Bandbreite immens erweitert. Als Vernissage-Rednerin, als Performerin, als Literatin tritt sie in Erscheinung.

Immer wieder bevorzugt setzt sie die rheinische Mundart in Szene. Denn die mundartliche Sprache und deren Erhalt sind für die Hemmerdenerin ein wichtiger Ausdruck von Heimat und ein Herzensanliegen. Im Jahr 2017 publizierte sie mit dem Buch "NEODADAIST" eine Textsammlung in Anlehnung an die historische literarische Bewegung des Dadaismus, um mit diesem Stilmittel alltäglich Gesehenes, Gefühltes, Erlebtes und Erfahrenes ins Bild zu rücken und sprachlich auszuloten.

Zwei Beispiele:

neodadaist//ne der da das//wüßt‘ ich aber//der da der
ist BE
STIMMT//kein NEO//und schon gar kein DADAIST//ist der da

Und:

Eine Jede ist Ihres Glückes//Schmiedin//ach ja ach//leck dich//
doch
oder
leck lieber Langnese//Schokki//so schmeckt glückkhmmmmm//leck
dich//glück//glück//lich//lich