Musiker sucht in Schlossstadt nach versteckten Ecken für einen Videodreh

Grevenbroich · "Ich habe schon als Kind geliebt, im Radio mitzusingen", lächelt Marvin Durant, "mit sieben Jahren hatte ich schon den Willen einmal Sänger zu werden." Jetzt arbeitet der Wegberger als Erzieher in einer Wohngruppe mit Jugendlichen zusammen.

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Seine Berufung sei aber immer noch die Musik. Und auch, wenn er noch nicht allzu bekannt ist, will Durant ein Musikvideo drehen. Dafür sucht er auch nach Drehmöglichkeiten in Grevenbroich. Und sogar jemanden, der im Video mitspielen soll.

"Es steht noch nicht ganz konkret fest, welchen Titel wir verfilmen werden", so Durant augenzwinkernd, "aber in jeden Fall wird Grevenbroich gut aussehen." Denn die Schlossstadt sei "ein richtig schönes Fleckchen auf Mutter Erde". Dabei denke er vor allem an Schloss Hülchrath. Auch Schloss Dyck in Jüchen sei denkbar. "Ich werde mal die ,facebook'-Gemeinde fragen, welche versteckten Ecken sie noch kennt", überlegt er. Indes suche er auch jemanden, der in seinem Video mitspielen soll. "Ich muss mir dann nur überlegen, wen wir wie ins Drehbuch mit einpflegen", erklärt Marvin Durant.

Seine Musik schließt sich vor allem an Deutschen Pop an mit einem gewissen Soul, sodass es in Richtung Ballade geht. "Am liebsten schreibe ich Lieder mitten in der Nacht, wenn die Welt schläft", meint der Musiker, "die Texte sind oft real, aber manchmal auch einfach nur Fiktion. So wie jemand ein Buch schreibt. Die Hauptsache ist, dass es dem Hörer gefällt und schließlich gibt es immer jemanden, der sich mit einer Situation identifizieren kann." Mariah Carey war dabei schon immer sein Vorbild.
"Als ich mit elf Jahren das erste Mal ihre Stimme hörte, war es um mich geschehen", lacht er, "ich war damals unsterblich verknallt in sie und wollte sie unbedingt kennenlernen." Der Wunsch nach musikalischem Erfolg war geboren. "Heute, Jahre später, ist der Traum natürlich verpufft", grinst er. Die Musik ist jedoch ein Teil von ihm geblieben. "Die ist tief in mir verankert", verrät er. So lernte der Wegberger selbstständig das Gitarrenspielen, um die Melodien, die er im Kopf hatte, musikalisch festhalten zu können.

"Ich möchte mit meiner Musik die Menschen berühren und sobald ich etwas erfolgreicher bin, auch etwas für die Gesellschaft tun, die keine Beachtung bekommt und an den Rand gedrängt wird", betont er, "Armut und soziale Ungerechtigkeit sind Themen, denen ich mich parallel zur Musik widme." In seinem aktuellen Video "Wir haben gelebt", das noch in Produktion ist, durfte er beispielsweise die Geschichte eines Obdachlosen erzählen und seinen Alltag mit in das Video einfließen lassen. "An den Obdachlosen Joseph sind wir per Zufall gekommen. Es war Teil des Videokonzepts, jemanden wie ihn zu finden. Denn wer kann mehr vom sauren Apfel erzählen als so jemand. Wir trafen auf ihn am Hauptbahnhof in Mönchengladbach, wo er sich täglich aufhält", erzählt Durant. Mit dem Video erhoffe er sich den Durchbruch.