„Mevissen“: Fragen an die SEG „Leute wollen sich nicht auf Baustil des Nachbarn einlassen“
Wevelinghoven · „An Mevissen“ ist aufgrund der immer noch ungeklärten Verkehrsproblematik das Aufregerthema in Wevelinghoven. Klar, dass deshalb das Geschehen im ersten Bauabschnitt argwöhnisch beobachtet und vielfach kommentiert wird. Der Erft-Kurier konfrontierte Wilfried Wißdorf, designierter neuer Chef der SEG, mit den wichtigsten Behauptungen.
Wichtigste Theorie: Einer Familie seien benachbarte Grundstücke zugespielt worden. Das verneint Wißdorf mit Nachdruck. Für die 35 Grundstücke in „Mevissen 1“ hätte es eine Bewerberliste von rund 150 Bauwilligen gegeben. (Für alle Bauabschnitte „An Mewissen“ stehen über 850 Bewerber auf der Liste.)
Diese Liste, die bereits 2015 angelegt wurde, sei strikt von oben an abgearbeitet worden. Nach der Reihe habe man sich „sein“ Grundstück aussuchen können.
Am Ende sei es so ausgekommen, dass sich im Bauabschnitt keine „Familienbande“ ergeben würden. „Nur in einem Fall bauen im gleichen Abschnitt Cousin und Cousine“, so Wißdorf weiter, der zudem auf eine „Rückfallklausel“ in den Verträgen verweist.
Konkret heißt das, dass es für die Bauwilligen eine Einzugsverpflichtung gibt. „Derjenige, der heute kauft, zieht auch ein“, macht der SEG´ler deutlich. So sollen Spekulationsabsichten unterbunden werden; auch ein Tausch innerhalb einer Familie (zum Beispiel die Schwester zieht ein) ist damit nicht möglich.
Ebenfalls scharf diskutiert wird in Wevelinghoven die sehr unterschiedliche Optik der einzelnen Neubauten an „Mevissen 1“. „Doppelhaushälften waren nicht sehr gefragt“, seufzt Wilfried Wißdorf.
Die Folge ist nun, dass sehr kleine Häuschen direkt neben „Palästen“ (so der Sprachgebrauch in der Gartenstadt) stehen. Es würde das ausgenutzt, was der Bebauungsplan hergebe. Und so reiche die Spannweite der Neubauten „von ,das reicht uns so’ bis ,ich will mich auf dem Grundstück darstellen’“, bringt es der designierte SEG-Chef auf den Punkt. Immerhin sei aber sichergestellt, dass die Trauf- und Firsthöhe eingehalten werde.
Und Wißdorf schiebt nach, dass man bei der SEG sozusagen mit den Hufen scharre, um die nächsten Bauabschnitte anzugehen: Er geht davon aus, dass der zweite Abschnitt in verkleinerter Form in einen gesonderten Bebauungsplan gefasst wird. Die Abschnitte 3 und 4 sollen dann in einen großen B-Plan zusammengefasst werden.
In deren Aufstellung wolle die SEG „unsere Erfahrungen aus dem ersteen Abschnitt einbringen“. So zum Beispiel, dass Doppelhäuser nicht mehr gefragt seien: „Die Leute wollen sich ungern auf den Baustil des Nachbarn einlassen“, resümiert Wilfried Wißdorf.