Neues Verfahren Lolli-Tests an Grund- und Förderschulen
Grevenbroich · Seit Montag werden die Kinder an Grund- und Förderschulen im Rhein-Kreis mit so genannten „Lolli-Tests“ getestet. Diese PCR-Tests sind sicherer als die bisher durchgeführten Selbsttests.
Kreisdirektor und Krisenstabs-Leiter Dirk Brügge begrüßt das neue Verfahren: „Mit den Lolli-Tests erreichen wir eine größtmögliche Sicherheit und einen nochmals verbesserten Gesundheitsschutz für die Kinder und Lehrkräfte im Präsenzbetrieb. Voraussetzung ist natürlich, dass alle Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen – vor allem Abstand und Lüften – weiterhin eingehalten werden.“
Mit den Lolli-Tests werden Infektionen innerhalb einer Lerngruppe identifiziert. Die Kinder lutschen dabei für etwa 30 Sekunden an einem Tupfer wie an einem Lolli; die Tests einer Gruppe werden gesammelt und zusammen ausgewertet. So lässt sich feststellen, ob jemand aus der Gruppe mit dem Coronavirus angesteckt ist.
Bei einem positiven Test erhalten alle Kinder einer Pool-Gruppe einen persönlichen PCR-Test. Infizierte Kinder müssen zu Hause in Isolation bleiben. Das Gesundheitsamt entscheidet, welche Quarantänemaßnahmen für alle anderen Kinder der Lerngruppe gelten und informiert die Eltern.
Amtsleiterin Barbara Albrecht betont, dass das Corona-Team im Kreis-Gesundheitsamt jeden Fall individuell bewertet: „Wir schauen uns die Gegebenheiten genau an und schicken eine Lerngruppe dann in Quarantäne, wenn ein Kind infiziert ist und die Hygienemaßnahmen nicht umgesetzt wurden.“
Die Medizinerin erläutert: „Wenn die Schüler in kleinen Lerngruppen arbeiten und die Hinweise zum Abstand und zum Lüften strikt eingehalten werden, kann eine hohe Aerosolbelastung im Klassenzimmer vermieden werden.“ Auf diese Weise sinke unter bestimmten Voraussetzungen die Wahrscheinlichkeit für eine Quarantäne für die gesamte Lerngruppe. Durch die PCR-Tests in Form von Lolli-Tests könnten zudem Infektionen frühzeitig entdeckt und Ansteckungen vermieden werden.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke zeigt sich erfreut, dass es zuletzt in den Schulen durch regelmäßige Testungen und gute Hygienekonzepte zu keinem größeren Ausbruchsgeschehen kam. „Diese Entwicklung ermutigt uns, die Quarantänemaßnahmen in den Schulen anzupassen. Wenn sich weiterhin alle mit großer Disziplin an die Regeln halten, können wir das Infektionsgeschehen insbesondere in den Klassenräumen unter Kontrolle halten“, sagt Petrauschke.
Das Kreis-Gesundheitsamt weist darauf hin, dass Kinder mit Symptomen selbstverständlich weder in die Kindertagesstätte noch in die Schulen gehen, sondern umgehend für einen PCR-Test angemeldet werden sollten. Ansprechpartner ist die Corona-Hotline unter Telefon 02181 601-7777 montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr. Bis zum Testergebnis bleiben die Kinder in jedem Fall zu Hause.