Lernen über das Leben in, an und auf der schönen Erft
Seit Kurzem ist das Naturgebiet an der Erft zwischen Kapellen und Wevelinghoven um eine Attraktion reicher geworden. Genau genommen eigentlich um gleich sechs Attraktionen. Trotz Corona-Krise eröffnete der Heimatverein „Kapellener Jonge“ seinen lange herbeigesehnten Erft-Lehrpfad.
Kapellen. Eine große Feier hatte der Heimatverein zur Eröffnung des Lehrpfades geplant. Bürgermeister Klaus Krützen gab seine Zusage, den Erft-Lehrpfad höchstpersönlich feierlich zu eröffnen.
Durch die derzeitigen Beschränkungen konnte dies jedoch nicht stattfinden. „Wir haben uns trotzdem bewusst dafür entschieden, den Pfad bereits jetzt zu eröffnen. In dieser schwierigen Zeit gibt es für die Bürger damit etwas zu tun und etwas Neues zu erkunden“, sagt Heinz Breuer, Vorsitzender der „Kapellener Jonge“ auf Anfrage.
Auf sechs Schautafeln wird den Spaziergängern zukünftig die regionale Umwelt ein Stück weit nähergebracht. Die einzelnen Infotafeln befassen sich mit Insekten, Vogelarten, dem Räuber-Beutetier-Verhältnis, Plastikabfall, Frühblühern und dem Boden.
Gestaltet wurden die Infotafeln durch Thomas Batinic von „biopresent“. In Form von Klappen besteht die Möglichkeit zum interaktiven Lernen. Zusätzlich ist es möglich, sich über QR-Codes weiteres Wissen zum jeweiligen Thema anzueignen. „Wir wollen die Leute für unsere Umwelt interessieren und informieren. Die Intention ist, dass man sich mehr Gedanken macht. Bisher haben wir einige sehr positive Rückmeldungen bekommen“, so Breuer.
Entstanden ist die Idee zu einem Lehrpfad auf Anregung von Naturtrainerin Martina Meyer, in Kombination mit dem Programm „Heimat-Scheck“, in dem das Land 2.000 Euro an Unterstützung für Projekte bereitstellte, wenn man etwas für den eigenen Ort unternimmt.
„Wir haben jedoch sehr schnell festgestellt, dass wir mit dem Geld unsere Idee nicht umsetzen können“, erklärt Breuer. So kam es zu einer Kooperation mit dem SC Kapellen, dem TV „Jahn“ Kapellen, dem Förderverein der Kindertagesstätte Kerbelweg und der Initiative „Rettet die Erft-Aue“.
Jeder Verein stellte individuell einen Antrag für dasselbe Projekt. So kamen insgesamt 10.000 Euro zusammen, die anschließend gemeinsam in die Umsetzung des Erft-Lehrpfades investiert wurden.
Eines trübt jedoch die Stimmung des Vorsitzenden der „Kapellener Jonge“. So wurde ihm bereits wenige Tage nach der Errichtung des Lehrpfades ein Fall von Vandalismus an einer der Infotafeln gemeldet. Diesbezüglich appelliert Breuer an die Vernunft der Leute und hofft, dass sich solche Sachen nicht wiederholen.
Marc Arnold