„Einzelhandelsreport hebt Grevenbroich auf ein ganz neues Niveau“ Innenstadtmanager nimmt nicht nur Münchner Eigentümer an die Hand!
Grevenbroich · Dorothea Rendel, Leiterin des Fachbereiches Stadtplanung/Bauordnung, spricht offen von einem "Imageschaden", der in den vergangenen Wochen und Monaten für die Grevenbroicher Fußgängerzone entstanden sei.
Hauptursache seien — neben mehreren kleinen Leerständen — vor allem die beiden prägnanten im Eingangsbereich der "Coens-Galerie" und im Flachbau am Synagogenplatz gewesen.
Um hier gegensteuern zu können, seien die beiden "Innenstadtmanager" Wolfgang Haensch und Carina Rupp (beide von der "CIMA") zunächst einmal vorrangig mit der "Leerstandsbekämpfung" beauftragt worden. Die beiden erarbeiteten einen "Einzelhandelsreport" für die einzelnen Bereiche der Innenstadt. Eine Zusammenstellung, wie sie in Großstädten wie Köln und Düsseldorf üblich ist, die hier aber erstmals für eine Stadt wie Grevenbroich vorgelegt wird, betonte Wolfgang Haensch im Gespräch mit dem Erft-Kurier nicht ohne Stolz.
"So können wir möglichen Investoren Infos an die Hand geben, damit die sich ein Bild machen können", so der Innenstadtmanager. Man habe Grevenbroich quasi auf ein ganz neues Niveau gehoben.
Die Fakten überraschen dabei kaum: Die Breite Straße präsentiert sich recht stabil; das Bahnhofsviertel schreit nach Veränderung. "Die Situation an der Kölner Straße ist so markant, dass es wirklich jedem aufgefallen ist", seufzt Wolfgang Haensch.
Da ist er natürlich froh, dass mit "CCC" der "Coens-Galerie" gelungen ist, wieder einen Ankermieter in der Front zu platzieren. Und auch mit Tobias Lammel, Eigentümer des Grundstücks am Synagogenplatz, bestehe regelmäßiger Kontakt. "Wir waren erst jüngst zwei Tage mit ihm unterwegs." Es gebe "interessante Gedankenspiele", aber in den nächsten zwei Wochen sei noch mit keiner Entscheidung zu rechnen, so Haensch.
Wie bereits berichtet gibt es verschiedene Konzepte — von neuerlicher Vermietung bis Neubau. Und für letzteres haben sich auch Interessenten aus Grevenbroich und Umgebung gemeldet.
Bleibt das Bahnhofsviertel, dass ja auch als erstes optisch umgestaltet werden soll. "Das Problem ist, alle Anlieger und Geschäftsleute dort zu erreichen", klagt Dorothea Rendel. Und meint damit gerade die Leute mit Migrationshintergrund.
Dezernent Claus Ropertz bestätigt sowohl die Bemühungen als auch die Schwierigkeiten, die besagte Personengruppe einzubinden. "Und das obwohl ich den Integrationsrat eingeschaltet habe", betont er engagiert. Er habe dessen Vorsitzenden Yahya Cakar gesagt: "Wenn ihr Euch beschwert, dass Eure Jugendlichen im Bahnhofsviertel auf die schiefe Bahn kommen, dann müsst ihr Euch jetzt auch einbringen." Bis jetzt hat der Appell noch nicht allzu sehr gefruchtet. Aber Rendel will weder hier noch grundsätzlich in Sachen Innenstadt aufgeben: "Unsere Möglichkeiten sind sehr begrenzt. Die Hände in den Schoß legen, ist aber keine Alternative. Wir werden jede Chance nutzen."
Gerhard Müller