Krützen plant „Smart City“ und Versammlungsraum für Frimmersdorf „Ich habe große Sorgen, dass der Süden ausstirbt“
Mit der Idee der „Smart City“ versuchten Bürgermeister Klaus Krützen und SPD-Interims-Chef Daniel Rinkert schon vor fünf Jahren zu punkten. Am Mittwoch stellten die beiden nun eine konkretisierte Variante vor. Fast noch spannender am Rande: Der SPD-Spitzenkandidat hat eine Möglichkeit entdeckt, wie Frimmersdorf wieder zu einem echten Versammlungsraum kommen könnte.
Frimmersdorf. Der Abriss der „Erft-Halle“ war alternativlos und wirtschaftlich gesehen richtig. Und dennoch klafft auch noch Jahre später eine tiefe Wunde in der „Dorf-Seele“: Seitdem fehlt einfach jegliche Möglichkeit, sich in großer Runde zu versammeln. Oder auch im fröhlichen (Groß-)Familienrund Erstkommunion oder Hochzeit zu feiern.
Wie Bürgermeister(-Kandidat) Klaus Krützen verriet, lässt er derzeit prüfen, ob die ehemaligen Lehrwerkstätten des RWE nicht zumindest vorübergehend in ein neues Veranstaltungs- und Versammlungsgebäude umgewandelt werden könnten.
Die stehen am Ende des Ortes Frimmersdorf, links neben dem bekannten „Torbogen“, der in früheren Zeiten einmal die Zufahrt zum ersten Rheinbraun-Gelände darstellte, derzeit leer. Erster Ansprechpartner sei hier natürlich das RWE, dass sich, so Krützen, vor der Kommunalwahl natürlich „bedeckt“ halten würde.
Der Kommunalwahlkampf hat aber inzwischen seine Schlussrunde erreicht. Für Krützen und Rinkert Grund genug, noch einmal ihr Konzept „Smart Social City“ in Erinnerung zu rufen.
Anfangs sollte die direkt auf dem alten Kraftwerksgelände entstehen. Da dort aber vom RWE das Projekt „FRITZ“ vorangetrieben wird, rückten die SPD-Politiker ihre Planideen näher an den Ort Frimmersdorf heran: „Smart Frido“ könnte nun in einem Streifen vom ehemaligen „Erft-Hallen“-Standort bis zum Gelände rund um den besagten Torbogen entstehen.
Es gehe darum, „neue Formen des Wohnens, Arbeitens und Zusammenlebens zu entwickeln“. Mehr-Generationen-Häuser und Mehr-Parteien-Gebäude sollen rund um „grüne Lungen“ und Dorfplatz entstehen. Direkt miteingebunden werden (nicht störende) Gewerbebetriebe und „Co-Working-Areas“. Das ganze wird harmonisiert durch eine Erft-Promenade. Denn: „Wir müssen gerade auch hier die Erft wieder öffnen“, ist der Bürgermeister-Kandidat der SPD absolut überzeugt.
„Das ist keine Sache für die nächsten zwei oder fünf Jahre“, gibt Krützen zu. Immerhin seien zahlreiche Plan-Verfahren erforderlich. Und mit dem RWE und mit übergeordneten Behörden müsse verhandelt werden.
„Aber wir müssen von der eindimensionalen Diskussion wegkommen“, lädt er ein, auch einmal in die weitere Zukunft zu planen. „Ansonsten habe ich große Sorgen, dass der Grevenbroicher Süden ausstirbt.“
Gerhard Müller