Grenzüberschreitende Projekte mit den Niederlanden Ausbildung und Digital-Kataster

Grevenbroich · Die Zusammenarbeit über die deutsch-niederländische Grenze hinweg stand jetzt bei einer Informationsveranstaltung im Kreishaus im Blickpunkt. Gemeinsam mit der Geschäftsstelle der Euregio Rhein-Maas-Nord hatte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke Dezernenten sowie Amts- und Produktgruppenleiter eingeladen.

Die Euregio Rhein-Maas-Nord im Blickpunkt (von links): Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Ruth Harte, Maike Hajjoubi und Martijn Spaargaren im Kreishaus Grevenbroich.

Foto: RKN

Im Beisein von Ruth Harte, der Leiterin des Europabüros des Kreises, dankte er Euregio-Geschäftsführerin Maike Hajjoubi und ihrem Stellvertreter Martijn Spaargaren für ihr Kommen und verwies auf die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Euregio und den niederländischen Partnern.

Zuletzt gab es etwa grenzüberschreitende Projekte in Bereichen wie Bildung, Logistik, Tourismus, Gesundheit sowie Veterinär- und Lebensmittelschutz. So hat der Kreis für die Gesundheitsprojekte „EurSafety-Health-net“ und „EurHealth-1Health“, aus denen eine App zum Thema MRSA in neun Sprachen entstand, einen Sonderpreis im Rahmen des Programms „Europaaktive Kommune“ des Landes-Europaministers erhalten.

Hajjoubi bedankte sich für die Einladung und die Möglichkeit, das Interreg-VI-A-Programm (2021 – 2027) frühzeitig vorstellen zu können. In diesem Jahr habe die Euregio mit ihren Mitgliedern die „Euregio-Vision 2030“ erarbeitet, ein Papier, das eine Stärke-Analyse vornehme und ein Konzept für die Entwicklung gemeinsamer Themenschwerpunkte im Zuge der neuen EU-Förderperiode und der großen Herausforderungen wie etwa der Digitalisierung biete.

Spaargaren stellte das kommende Interreg-VI-A-Programm vor. Auch wenn die Genehmigung voraussichtlich erst im März 2022 erteilt werde, sei es ab sofort möglich, Projektanträge einzureichen. Für das Euregio-Gebiet stünden 35 Millionen Euro für die Themenschwerpunkte „Unternehmen und Wirtschaft“, „European Green Deal und Nachhaltigkeit“, „Arbeitsmarkt und Bildung“ sowie „Bürgernahes Europa“ zur Verfügung. Die Bewilligung sei an bestimmte Kriterien gebunden, so müssten die Vorhaben grenzüberschreitend sein, das heißt es müsse immer mindestens einen deutschen und niederländischen Partner geben, die gemeinsam Organisation und Finanzierung übernehmen.

Um eine Vorstellung über förderfähige Vorhaben zu geben, stellte Spaargaren Projekte aus dem abgelaufenen Interreg-V-A-Programm vor. So bringt „Euregio Xperience“ Berufsschulen und Unternehmen aus dem jeweils anderen Land zusammen und vermittelt Sprach-, Kultur- und Bewerbungstrainings sowie Praktika. Bisher haben über 900 Berufsschüler auch aus dem Rhein-Kreis Neuss daran teilgenommen.

Spaargaren beantwortete die Fragen der Teilnehmer und sagte unter anderem Unterstützung bei der Suche nach einem passenden Sport- und/oder Heimatverein auf der jeweils anderen Seite der Grenze zu.

Außerdem verwies er auf ein Treffen auf Schloss Dyck, das hochrangige Delegationen des Rhein-Kreises und der Stadt Venlo zusammengeführt hatte. Spaargaren schlug auf die Frage nach dem Interesse niederländischer Partner an der gemeinsamen Erarbeitung eines digitalen Kataster- und Geo-Informationssystems vor, die Idee in den Euregio-Fachausschüssen vorzustellen.

(-ekG.)