Corona und „Jona Hospizbewegung“ Finanzierung beginnt zu wackeln

Seit dem März ist Wiltrud Winzen neue Vorsitzende der „Jona Hospizbewegung“. Damit folgt sie auf Pfarrerin Monika Ruge, die sich nach 18 Jahren Vorstandsarbeit dazu entschloss, nicht mehr zu kandidieren. Mit Alexander Alms wurde auf der Mitgliederversammlung ebenfalls ein neuer stellvertretender Vorsitzender gewählt. Abgerundet wurde die Erneuerung im Vorstands-Team durch Dr. Geert Buß. Eine Konstante wird jedoch laut Winzen weiterhin die enge Zusammenarbeit mit der Koordinatorin Marion Berthold bleiben.

Wiltrud Winzen ist neue „Jona“-Chefin.

Grevenbroich. Die Verbindungen der neuen Vorsitzenden zur „Jona Hospizbewegung“ datieren bereits auf die Zeit vor der Gründung des gemeinnützigen Vereins zurück. Die gelernte Sozialpädagogin kann auf viel Erfahrung im Umgang mit Menschen zurückblicken. So war sie beim Diakonischen Werk über lange Jahre die Leiterin der „Sozialen Dienste“. Dort habe sie viel mit Familien, Kindern, Senioren und psychisch kranken Personen im gesamten Rhein-Kreis zusammengearbeitet.

Als Vertreterin des Diakonischen Werkes war sie auch bei den Vorbereitungen zur Gründung der „Jona Hospizbewegung“ beteiligt. Da es ihr jedoch aus beruflichen Gründen nicht möglich war, sich stärker zu engagieren, entschloss sie sich zum Rückzug aus dem Projekt. 2009 kehrte sie jedoch zurück und war seit dem als Beisitzerin im Vorstand aktiv. „Inhaltlich hatte ich eigentlich gar nichts mit dem Verein zu tun. Ich habe keine Ausbildung als Sterbe- oder Trauerbegleiterin. Trotzdem ist es notwendig, dass diesem Thema in der öffentlichen Diskussion ein größerer Fokus beigemessen wird. Zum Leben gehört das Sterben und dafür steht ,Jona’ auch“, sagt Winzen aus tiefer Überzeugung.

Die Überlegungen, ob sie den Vorsitz übernehmen möchte, haben sich jedoch über einige Wochen hingezogen. „Letztendlich ist der Verein auf mich zugekommen. Und aufgrund meiner langen Verbundenheit wurde es mir zugetraut, diese Aufgabe zu übernehmen“, so Winzen. Sie fährt fort, „und ich traue mir das auch zu.“

Dabei verdeutlicht die Sozialpädagogin aber auch, dass sie sich in die neue Situation erst einmal richtig „reinfühlen“ muss. So wäre es schon ein deutlicher Unterschied, ob man als Beisitzer die Themen im Vorstand verfolgt und sich einbringt oder als Vorsitzende eben jene Diskussionen nun initiieren muss.

In der aktuellen Lage ist es allerdings auch für Winzen schwierig erste Erfahrungen zu sammeln. Durch die Auswirkungen der Corona-Krise ist die Sterbebegleitung ganz eingestellt und damit der direkte Kontakt zu den Hilfesuchenden nicht möglich. „Dadurch fehlt uns quasi ,unser tägliches Brot’. Wir werden von den Krankenkassen nach Fallzahlen bezuschusst. Somit fehlt aktuell eine Säule unserer Finanzierung“, sagt Winzen.

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