Besuch aus Berlin in den Erft-Auen Ein Habicht mit Beute
Kapellen · Ein Habicht mit Beute in seinen Klauen flog über die rund 30-köpfige Gruppe, die sich vergangenen Samstag zu früher Stunde an der „Schwarzen Brücke“ versammelt hatte. Anlass war, dass Oliver Krischer, Staatssekretär im Bundes-Wirtschaftsministerium und begeisterter Ornithologe, zu Besuch war, um die Vogelwelt der Erft-Aue zu erkunden.
Ebenfalls mit dabei war Oliver Tillmanns, ein heimischer Biologe, der regelmäßig vogelkundliche Exkursionen anbietet. Dirk Schimanski, Landtagskandidat der „Grünen“, erklärte während der Wanderung den geplanten Verlauf der L 361 n, nämlich genau durch den Bereich, wohin der Habicht entschwunden war und vermutlich sein Brutnest hat.
Auf der rund zweistündigen Tour galt es vielerlei Vogelarten an ihrem Gesang zu erkennen, darunter nicht wenige streng geschützte. Dazu wurden viele lehrreiche Informationen zu den negativen Auswirkungen von Klimawandel und Insektensterben auf die Vogelpopulationen vermittelt.
Eine kleine Sensation gab es dann genau in dem Bereich, wo die geplante Trassenführung erneut den Weg der Gruppe kreuzte: „Ein Feldschwirl, man erkennt ihn an dem grillenähnlichen Gesang,“ freute sich Oliver Krischer und Oliver Tillmanns bestätigte verblüfft: „Stimmt, das ist toll! Auch eine stark gefährdete Art. Die wurde in dem faunistischen Gutachten zu der Straße gar nicht erfasst.“
Am Ende der Tour stand für die beiden Vogelexperten fest, dass die L 361 n in dieser Landschaft nichts verloren habe und Dirk Schimanski erklärte: „Mein Kampf geht weiter, bis die L 361 n endgültig aus dem Landesstraßenbedarfsplan gestrichen wurde, vorher gebe ich keine Ruhe!“