Andreas Böhm ist neuer Chef der Kreislauf- und Entsorgungswirtschaft „Geschraubt ist besser als verklebt“
Grevenbroich · Umweltschutz und Ressourcenschonung – das sind die Themen, die bei der täglichen Arbeit von Andreas Böhm und seinen Mitarbeitern in der Abteilung „Kreislauf- und Entsorgungswirtschaft“ im Amt für Umweltschutz im Mittelpunkt stehen.
Mit Blick auf die Zukunft sagt der neue Abteilungsleiter, der diese Aufgabe beim Rhein-Kreis Anfang Juli übernommen hat: „Für uns ist zurzeit die größte Herausforderung, technisch hochwertigen Umweltschutz und Nachhaltigkeit mit langfristig stabilen Abfallgebühren in Einklang zu bringen.“
So ist der 47-Jährige zusammen mit seinem fünfköpfigen Team unter anderem für die technische Betreuung der Anlagen und Deponien des Rhein-Kreises, deren Abrechnung und die Berechnung der kommunalen Entsorgungsgebühren zuständig.
Ein Bereich, der an Bedeutung gewinnt, ist für Ines Willner, Leiterin des Amtes für Umweltschutz, das Projektmanagement: „An beiden Entsorgungsanlagen – der Wertstoffsortieranlage in Neuss-Grefrath und der Kompostierungsanlage in Korschenbroich – sind zukunftsweisende Neuerungen geplant. Der Kreistag entscheidet in Kürze darüber, wie die Entsorgung bei uns im Kreis in den nächsten Jahrzehnten gestaltet werden soll.“ Die Entscheidung werde dann in ihrem Amt umgesetzt.
In Sachen Entsorgung bringt Andreas Böhm jede Menge Erfahrung mit: Er war den größten Teil seiner bisherigen beruflichen Laufbahn in der privaten Entsorgungswirtschaft tätig, zunächst in einem Ingenieurbüro als Projektingenieur und anschließend viele Jahre lang Fuhrparkleiter und Anlagenleiter.
Vor seinem Wechsel zur Kreisverwaltung arbeitete der Diplom-Wirtschaftsingenieur in der kommunalen Entsorgungswirtschaft der Stadt Mülheim an der Ruhr. Kreisumweltdezernent Gregor Küpper erklärt: „Ich bin froh, dass wir einen so erfahrenen Praktiker für unser Team gewinnen konnten. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es für den Rhein-Kreis wichtig, dass erfahrene Kollegen Teil unseres Teams werden und bleiben.“
Andreas Böhm und sein Team sind auch gefragt, wenn Gewerbetreibende Fragen zu Abfallberatung und -vermeidung haben. Während Privatleute sich mit ihren Fragen dazu an die jeweiligen Kommunen wenden sollten, ist das Kreis-Umweltamt Ansprechpartner für Betriebe. „Wir unterstützen die Unternehmen zum Beispiel dabei, die zahlreichen gesetzlichen Vorschriften umzusetzen“, berichtet der Abteilungsleiter. „Gleichzeitig informieren wir sie darüber, wie sie Müll möglichst ökologisch und gleichzeitig ökonomisch beseitigen können und wo es Vermeidungs- und Verwertungspotentiale gibt.“
Alle Informationen dazu hat die Kreisverwaltung auf der Homepage www.rhein-kreis-neuss.de unter dem Suchbegriff „Abfallberatung“ zusammengefasst.
Auch privat ist Wiederverwertung für Andreas Böhm ein wichtiges Stichwort. „Ich bin immer dann gefragt, wenn es um die Reparatur von mechanischen Dingen geht“, berichtet der Vater von zwei Teenager-Jungen, der im Raum Korschenbroich / Rheydt aufgewachsen ist und heute mit seiner Familie im Kreis Viersen wohnt.
„Zuletzt haben wir für unseren Jüngsten ein gebrauchtes Fahrrad gekauft, das jetzt mit erneuerten Bremsbelägen und einem anderen Sattel wie neu ist.“
Für ihn ist das A und O die Müllvermeidung. Er rät dazu, bei neuen Geräten darauf zu achten, dass sie langlebig und reparabel sind. „Ich bevorzuge immer technische Geräte mit Schrauben zum Öffnen und nicht die Variante, in der alles verklebt ist“, so Böhm.