„Letzte Neusser“ wird von Roki aus gesteuert Möhlen, Maaxtrac und der Kappessonntag

Sinsteden · Peter J. Möhlen fährt in diesem Jahr 40 Jahre lang

Ein Bild, das Peter J. Möhlen in seinen ersten Jahren als Trakto-Fahrer im Neusser Kappessonntagszug zeigt.

Foto: Fotos: PJM.

und der „Maxx-trac 5150“ wird heuer 20 Jahre alt.

Peter Josef Möhlen hoch auf dem Bock seines „letzten Neussers“, der am Sonntag wieder im Einsatz ist.

Seitdem er den Führerschein hat, hat er immer zu Karneval mit dem Traktor im Umzug mitgemacht – außer 1997, da hatte er zwei Mittelfußknochen gebrochen. Traditionsgemäß hat „IH“ (später „Case IH“) ja stets die Traktoren, die „roten Pferdchen aus Neuss“ genannt, für die Umzüge in Neuss, Düsseldorf und Mönchengladbach gestellt.

Peter J. Möhlen kann sich noch erinnern, wie er beim ersten Kappessonntagzug mit dabei war. Da fuhren zwei A-Familien-Schlepper vor, um die Straße etwas frei zu machen für den Umzug.

„Damals waren die Schlepper alle noch offen, nur mit einem Überschlagbügel ausgestattet, da musste man sich manchmal warm anziehen. Da zog auch schon einmal ein Umzug bei minus zwölf Grad“, erinnert sich Möhlen lachend.

Der Museumsschlepper „5150 Maxxtrac“, der letzte

von „Case IH“ ist immer noch Karneval im Dienst. Er hat 132 PS und war zu seiner Zeit das Topmodell in dieser Klasse. Er zeichnet sich durch seine Wendigkeit aus, hat vier Lastschaltstufen in vier Ganggruppen und kann vorwärts oder rückwärts gefahren werden, ohne die Kupplung zu treten.

Von den rund 400 Stunden auf dem Traktormeter hat Peter J. Möhlen nach eigenen Angaben 350 Stunden gefahren.

Der Schlepper ist der Letzte, der am 27. Juni 1997 in Neuss vom Band lief. Am Neusser Standort des seinerzeit amerikanischen Herstellers, der 1908 gegründet wurde, arbeiteten zu guten Zeiten einmal rund 5.500 Personen.

Möhlen, der über 26 Jahre für das Unternehmen tätig war, in den letzten Jahren als Innendienstleiter im Vertrieb und dann als Manager für Händlerkommunikationssysteme für Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen und Tschechien, kann sich noch gut daran erinnern als der „letzte Neusser“ vom Band lief: „Das war schon für Alle ein trauriger Moment.“

Er organisierte dann auch die Übergabe des Schleppers an das Kulturzentrum in Sinsteden, zu dem auch viele Mitarbeiter den Neusser Standortes kamen.

In den vergangenen Jahrzehnten hat Möhlen in Neuss immer die „Heimatfreunde“ gefahren, wenn sie mit dem Teneriffawagen mit beim Umzug waren. So soll es auch in diesem Jahr sein; die Heimatfreunde haben dann die Wagennummer 58.

In Neuss sei es besonders schön, viele der Ehemaligen Mitarbeiter von „CaseIH“ am Straßenrand zu sehen, die sich wiederum freuen den „Letzten aus dem Neusser Werk“ wieder einmal bestaunen zu können, weiß Möhlen.

Gepflegt wird der „Maxxum“ übrigens liebevoll von ehemaligen „Case“-Mitarbeitern, die im Förderverein für das Sinstedener Landwirtschaftsmuseum des Rhein-Kreises engagiert tätig sind.

Peter J. Möhlen selbst ist dem Brauchtum verbunden. Als Sohn Alexander 2003/2004 Prinz bei der KG „Rut-Wiess“ Rommerskirchen war, trat er der KG bei und ist dort als Senator sowie als Pressesprecher tätig.

In Neuss gründete er mit Kon-Abiturienten 1984 einen „Schützenlust“-Zug. Beim THW in Neuss gründete er den Förderverein mit und war dort Jahrzehnte aktiv tätig. Dem „St. Maternus“-Bürger-Schützen-Verein Sinsteden trat er vor 26 Jahren bei. Die Schützen wählten ihn 2008 zu ihrem Präsidenten, nachdem er einige Jahre zuvor bereits als Vizepräsident dort tätig war.

Im Rat der Gemeinde Rommerskirchen ist er seit der Kommunalwahl 2009 vertreten und ist 2012 in die Bresche gesprungen, um den vakanten Posten des stellvertretenden Bürgermeisters bis zum Ende dieser Wahlperiode zu besetzen.

Seit über acht Jahren arbeitet Möhlen im „Autohaus Tolles“ in Nievenheim im Vertrieb für Nutzfahrzeuge.

-ekG.

(Kurier-Verlag)