Weiter im Einsatz: Abels bleibt Leiter „Am Regiopark“ wird nicht Standort für neue Wache
Jüchen · „Ein sehr prägendes Erlebnis war die verschüttete Person im Getreidesilo in Hochneukirch vor vier Jahren“, erinnert sich Heinz-Dieter Abels, „das war nicht alltäglich. Oder auch der Kanonenunfall in Gierath 2001, wo wir die Hand suchen mussten.“ Sechs Jahre seiner ersten Amtszeit als Feuerwehrleiter sind vorbei.
Nun haben Rat und Feuerwehr einstimmig für weitere sechs Jahre gestimmt. Einen Konkurrenten gab es nicht.
„Vom Menschen her bleibe ich so, wie ich bin“, strahlt der 39-Jährige, „ebenso wie die Arbeitsabläufe. Aber ich allein bin nicht die Feuerwehr Jüchen, sondern habe ein Top-Team hinter mir stehen.“ Ein Team, das ihn auch die nächsten sechs Jahre mit viel Power begleiten wird. Denn bereits im nächsten Jahr steht schon viel auf dem Plan: „In den vergangenen sechs Jahren wurde der Löschzug in Hochneukirch um 30 Personen aufgestockt. Deshalb blicken wir sehr positiv auf den Vorschlag für die Standortsuche in Hochneukirch.“ Dies sei mit Sicherheit ein Pilotprojekt für die nächsten zwei Jahre, das sich jedoch gar nicht so einfach gestalten lässt. „Die jetzige Wache kann nicht erweitert werden“, weiß Abels, „wir müssen aber einen Standort finden von dem aus wir den Erreichungsgrad innerhalb der acht Minuten erfüllen.“ Otzenrath und die freie Fläche „Am Regiopark“ würden zwar berücksichtigt werden, seien aber Abels Überlegungen nach eher keine Option für den neuen Standort der Feuerwache. Des Weiteren stehe, nach fünf Jahren, wieder die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplan für 2018 in Aussicht. „Dabei werden Maßnahmen für die Weiterentwicklung der Feuerwehr aufgelistet“, erklärt er. Dazu gehöre auch die Zuweisung der Bezirksregierung hinsichtlich der neuen Autobahn A44n, „Dann müssen wir uns überlegen, welche Fahrzeuge und Geräte für die nächsten fünf Jahre benötigt werden“, so der Feuerwehrleiter. Erst vor Kurzem hatte die Feuerwehr einen Rüstwagen bekommen. Für das zweite Quartal 2018 stehe die Anschaffung eines Hilfeleistungslöschfahrzeuges auf dem Plan. Und eine Ausschreibung eines Einsatzleitwagens stehe noch aus.
Um das Ehrenamt zu entlasten, wurde das Personal der Feuerwehr um zwei Gerätewarte aufgestockt. „Jetzt sind wir zu fünft hier, die kleine Einsätze wie Ölspuren übernehmen können“, sagt Abels. Das sei, neben den Dauerbaustellen um Jüchen, seiner Überlegung nach einer der größten Herausforderungen gewesen. „Mehr Personal einzustellen in Zeiten leerer Kassen ist sehr schwierig“, meint er, „das war ein gutes Zusammenspiel mit dem Bürgermeister.“ Und auch sonst funktioniere die Zusammenarbeit gut.
„Ich hoffe das bleibt auch die nächsten Jahre so.“ Bis 2023 ist Heinz-Dieter Abels jetzt erneut Feuerwehrleiter. Dabei seien ihm in den vergangenen sechs Jahren vor allem die Entwicklung der Einsätze und Gaffer aufgefallen. „Der Anteil an Gaffern ist gestiegen. Bei einem Unfall sind viele mit dem Smartphone an der Unfallstelle vorbeigefahren. Und auch das Anrufverhalten der Bürger hat sich verändert.“ Während früher Wert auf die Nachbarschaftshilfe gelegt wurde, würde heute eher zum Hörer gegriffen werden.
Alina Gries