Von Chile bis nach Gierath: Gastlehrerin bringt Kultur nah

Gierath · „Die ,Lindenschule’ ist viel kleiner als meine Schule in Chile. Wie eine kleine Familie“, meint Maria Consuelo Soldan Oyarzun, kurz Consuelo. Die 27-jährige Lehrerin hospitierte für drei Wochen im Rahmen des „Pädagogischen Austauschdienstes“ in der Klasse 4b an der „Lindenschule“ in Gierath und ist begeistert: „Die Kinder sind sehr lieb, hilfsbereit, freundlich und süß.“

Maria Consuelo Soldan Oyarzun, Gastlehrerin aus Chile und Jan Skirde, Lehrer an der „Lindenschule“ Gierath.

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„Als ich Consuelo fragte, was sie an alkoholischen Getränken trinken würden, kam immer nur ,Pisco’“, lacht Jan Skirde, „das ist Traubenschnaps, ein sehr typisches, chilenisches Nationalgetränk.“ Und typisch Deutsch sei nach Ansicht der Gastlehrerin vor allem die Klassenraumgestaltung, Arbeitsmaterialien und der Ablauf von Konferenzen. „Im Vergleich zu meiner Heimatschule werden den Kindern der Tagesverlauf und die Hausaufgaben visualisiert“, meint die 27-jährige, „und im Gegensatz zu unserer Schule tragen die Kinder keine Schuluniformen.“ Consuelo ist Klassenlehrerin einer dritten Klasse in einer deutschen Schule und Süd-Chile, im Rahmen des „Hospitationsprogramms für Deutschlehrkräfte des Pädagogischen Austauschdienstes wohnte sie bei Jan Skirde, Lehrer an der „Lindenschule“. „Ich bin ein sehr offener Mensch und mir gefällt es, Menschen aus anderen Kulturen kennen zu lernen und sich auszutauschen über Lebensarten und natürlich das Bildungssystem“, berichtet er, „zudem denke ich darüber nach, Consuelo unbedingt in der nächsten Zeit zu besuchen und ihr wunderschönes Land und ihre Schule, was sie mir in der Zeit des Aufenthalts beschrieben hat, selber kennen zu lernen und zu bereisen. Es ist schön auf so einem einfachen Weg nette und herzliche Menschen zu sich nach Hause für ein paar Wochen einzuladen und ihnen die deutsche Kultur und Lebensart näher zu bringen.“

Für die Chilenerin ist es bereits der vierte Aufenthalt in Deutschland, in Gierath ist sie allerdings zum ersten Mal. „Mir wurde gezeigt, wie die Kölner Karneval feiern, und wir besuchten die Städte Neuss, Düsseldorf, Münster, Aachen, Oberhausen, die Zeche Zollverein Essen und natürlich Schloss Dyck“, erzählt sie ganz begeistert von ihren Erlebnissen. Und Jan Skirde hat ebenfalls auch schon Erfahrungen mit Austauschlehrkräften gesammelt. „Vor zwei Jahren haben die Schule und ich bereits schon einmal eine Gastlehrkraft aus Curitiba, Brasilien, aufgenommen“, verrät er.

Und auch im nächsten Jahr plant die Schule wieder an dem Hospitationsprogramm teilzunehmen. „Und ich bin auch wieder bereit jemanden aufzunehmen“, so Skirde.

-agr.

(Kurier-Verlag)