Vom Disco-Pumper zum Fitness- Athlet Sechster Platz für Lachmann

Garzweiler · Braun gebrannt, blonde Haare zu einem Zopf zusammen gebunden und immer ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen: Das sind die Markenzeichen von Miles Lachmann. Deshalb trat er auch jetzt bei den internationalen Nordrhein-Westfalen Meisterschaften des "International Federation of Bodybuilding and Fitness" in der "Physique-Klasse" an.

Foto: www.team-andro.com/Matthias Busse

Sechsmal die Woche für etwa ein bis zwei Stunden trainiert Miles Lachmann im Fitnessstudio — zwei Muskelpartien an einem Tag. "Immer im Dreier-Split", erklärt der 23-Jährige, "am ersten Tag Brust, Bizeps und Bauch, am nächsten Tag Beine und Schultern und am dritten Tag Rücken und Trizeps, dann mache ich einen Tag Pause und beginne danach wieder in der Reihenfolge." Angefangen hat das Ganze während der Abiturphase. "Ich war schon immer sportbegeistert und habe immer auf der Hantelbank trainiert", lacht Lachmann, "das war dann aber eher so ,DiscoPumper-mäßig', damit man die Muskeln noch sieht, wenn man in einen Club geht — das ist aber Schwachsinn." Heute nimmt er die ganze Sache etwas ernster. "Durch einen Freund bin ich vor zwei Jahren an den Bodybuilder-Stammtisch gekommen", berichtet der Student, der Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik in Wuppertal studiert, "die meinten direkt zu mir, ich hätte das Zeug, auf der Bühne zu stehen."

Und so strich Lachmann kurzerhand Fast-Food von seinem Ernährungsplan und wurde von zwei Trainer gecoacht. "Natürlich esse ich auch manchmal ein Weckmann mit Nutella. Das brauche ich einfach", so Lachmann. Und die Selbstdisziplin hält nun schon zwei Jahre an. "Ich möchte gerne sehen, was ich aus meinem Körper machen kann", sagt er. Ein reiner Bodybuilder möchte er trotzdem nie werden. "Ich will nicht so ein Monstrum werden", grinst Lachmann, "und ich möchte auch keine Nackenmuskulatur, auf der ich pennen kann. Es sollte auf der Schiene des Athleten und der Ästhetik laufen."

Foto: www.team-andro.com/Matthias Busse

Deshalb ist Miles Lachmann nun bei den internationalen Nordrhein-Westfalen Meisterschaften der "International Federation of Bodybuilding and Fitness" in Duisburg-Rheinhausen für die "Physique-Klasse" angetreten. "Die Klasse ist relativ neu, da geht es um das Gesamtpaket", erklärt der Garzweiler, "wie sind die Ausstrahlung, die Proportionen, Symmetrie, Athletik und so weiter." Gewogen wird man für diese Disziplin nicht. "Ich wurde gemessen und stand dann mit den Teilnehmern in meiner Größe auf der Bühne", berichtet Lachmann. Da auch die gleichmäßige Sonnenbräune eine wichtige Rolle spielt, ist Miles Lachmann vorher extra noch zur Sonnenbank gegangen — die restliche Bräune wurde angesprüht. "Bevor ich auf die Bühne durfte, habe ich die Muskeln erst einmal aufgepumpt und Glossy-Creme aufgetragen, damit sie glänzen", lacht er. Nach der Vorauswahl stand er dann mit etwa fünf anderen Teilnehmern auf der Bühne und musste sich von diesen besonders abheben. "Wenn der Name aufgerufen wird, muss man vier Posen aufführen", erklärt er. Nach der Vorauswahl hat es Miles Lachmann dann ins Finale geschafft und belegte den sechsten Platz. "Ich habe bei Weitem das überschritten, was ich erwartet hatte", berichtet er stolz. Im Sommer möchte er gerne beim "Cologne Beach", einem weiteren Wettkampf, mitmachen.