Mit „Snare“ und Dudelsack spontan für Aufsehen sorgen

Jüchen · Vor ein paar Jahren entstand zunächst – offenbar aus einer Bierlaune heraus – ein lockerer Zusammenschluss einer guten Handvoll interessierter Leute, die dem Dudelsackspiel frönen wollten. Das Instrument wurde erlernt und man traf sich fortan mehr oder weniger regelmäßig zu gemeinsamen Proben.

Gelegentlich gab man auch sein Können vor Publikum wieder.

Dann aber schien sich diese „Interessengemeinschaft“ wieder zu zerschlagen. Dies nahmen sechs Piper, ein Drummer und Wilhelm Jakob als Neuling zum Anlass, sich ernsthaft Gedanken über einen geordneten Ablauf zu machen. Ihnen lag die schottische Musik zu sehr am Herzen, um dieses Hobby wieder aufzugeben. So kam es am zu einer richtungsweisenden Zusammenkunft, welche sich zu einer Gründungsversammlung entwickelte. Teilnehmer (Gründungsmitglieder) waren Detlef Musiol, Michael Schiffer, Hans Jürgen Otto, Karl-Willy Kropp, Dirk Meuter und Wilhelm Jakob.

Musiol, Schiffer und inzwischen auch noch Helmut Lindner als Neuling bilden bei den Pipern ein schlagkräftiges Trio aus Jüchen.

Inzwischen hat man sich darauf geeinigt, in erster Linie die stete Verbesserung der Band, der einzelnen Bandmitglieder sowie das Zusammenspiel voranzutreiben. Darüber hinaus wurden verschiedene Punkte zusammengetragen, um an Popularität und auch um neue Mitspieler (gerne auch Anfänger) zu gewinnen. Schließlich kam man überein, eine neue Band zu gründen (ein Zusammenschluss ohne Vereinseintrag), um diese Ziele besser verfolgen zu können. Es wurde schnell ein Bandname gefunden: „Erft Area Pipes & Drums“.

Da die Mitglieder aus verschiedenen Wohnorten des Rhein-Kreises kommen (Norf, Nievenheim, Delrath, Rommerskirchen, Oekoven, Allrath, Garzweiler, Jüchen) trifft man sich regelmäßig montags in der Mitte, und zwar in Wevelinghoven, um dort gemeinsam zu proben. Der Raum Grevenbroich/Jüchen ist es auch, der als „musikalische Heimat“ betrachtet wird. „Natürlich wollen wir auch, dass Andere an unserer Leidenschaft teilhaben können. Schließlich ist diese Art schottischer Musik nicht ganz alltäglich“, sagt Wilhem Jakob. So wurden Schritt für Schritt neue Ideen kreiert, diskutiert und teilweise auch umgesetzt. Flyer wurden entworfen und verteilt, sich auf dem Markt spontan im originalen Outfit getroffen und aus Spaß an dieser Musik aufgespielt. Eine weitere spaßige Aktion: Anfang August trafen sich die Bandmitglieder – ebenfalls in vollem Ornat – in Zons. Auch wieder, weil sie Spaß am Spiel haben und einfach mal wieder aufspielen wollten. Am Schießstand in der Nähe des „Schloss Friedestrom“ wurde gerade der König des Jäger-Corps ermittelt. Während einer Pause spielten dort die Piper einige „Tunes“ und konnten so diese Veranstaltung zur Freude aller bereichern. Etwas später trafen sie dann noch vor Schloss Friedestrom auf eine Hochzeitsgesellschaft. Hier konnten sie das gerade stattfindende Foto-Shooting ebenfalls mit ihrer Anwesenheit bereichern. Und auch hier sorgten sie spontan für die musikalische Begleitung.

Durch das Auftreten in der Öffentlichkeit wuchs der Bekanntheitsgrad der Band. So kommen inzwischen 13 Bandmitglieder zusammen, vom aktuell absoluten Anfänger bis hin zum „Pipe Major“, dem Jüchener Detlef Musiol, der mittlerweile seit über 20 Jahren leidenschaftlich Dudelsack spielt.

Er ist es auch, der die Anfänger an die Hand nimmt, ihnen das Dudelsackspielen beibringt und seine Erfahrungen an alle weitergibt. Während der Proben werden meistens drei Gruppen gebildet, so dass jede Instrumenten- und „Leistungsklasse“ ihrem aktuellen Stand entsprechend zunächst für sich üben kann. Der letzte Teil der Proben gestaltet sich immer so, dass alle zusammen kommen und dann gemeinsam verschiedene Stücke gespielt werden. „Auch wenn man schon einige Zeit spielt, so kommt es dabei immer noch zu Momenten, wo man selbst eine dicke Gänsehaut bekommt“, fasziniert das Jakob.

Ziel ist es, sich in den nächsten Jahren kontinuierlich weiterzuentwickeln, sowohl musikalisch wie auch personell. Daher wird weiter nach Verstärkung gesucht, egal ob männlich oder weiblich, Fortgeschrittener oder Anfänger, jung oder alt. In den Reihen der Musiker findet man den Auszubildenden, den Polizisten, Handwerker, Feuerwehrmann, Busfahrer, Rentner, den Schüler oder auch den Unternehmensberater. Eine gesunde Mischung, in der sich jeder wiederfinden kann.

Inzwischen ist man in der Lage, Anfänger mit ausreichend Lehrmaterial zu versorgen, durch eigene Leute musikalisch auszubilden und an die Band heranzuführen. Außerdem stehen genug Übungsinstrumente zur Verfügung, die Anfängern zum Erlernen der „Snare“, die schottische Trommel, oder des Dudelsacks überlassen werden können.

(Kurier-Verlag)