Jubiläumsjahr: Mit Rammstein beim „Internationalen Harmonie-Festival“
Jüchen · Er ist dabei: Der Jüchener Kammer- und Popchor „Projekt 007“ rund um Chorleiter Dr. Matthias Regniet hat jeden Grund zum Jubeln: Denn er darf als einer von 200 Chören aus allen Erdteilen am „Internationalen Harmonie-Festival“ in Limburg teilnehmen.
Die Schirmherrschaft für das Festival hat Bundeskanzlerin Angela Merkel. Vom 25. bis 28. Mai wird der Chor neben Ensembles aus Australien, Brasilien, China, den USA und 40 weiteren Ländern ein zwanzigminütiges Acappella-Programm mit höchstem Schwierigkeitsgrad darbieten, von der Renaissance bis zur Moderne. „Wir bereiten sechs Stücke vor in unterschiedlichen Sprachen“, so Regniet. Deutsch sei dabei natürlich wichtig. „Die Stücke müssen auch etwas mit der Region zu tun haben“, meint er. So sei beispielsweise auch das Lied „Engel“ von Rammstein eingeplant. „Das ist natürlich auch eine Acapella-Bearbeitung, behält aber die Original-Melodie, damit wir den Kontrast haben“, verrät er. Entstanden als Schulchor aus den Reihen der Realschule Jüchen hat der Chor heute eine Bedeutung erlangt, die weit über die Schulgebäude und Jüchen hinausgeht. Zu den monatlichen Proben reisen die Teilnehmer aus einem Umkreis von bis zu 100 Kilometer an. So setzt sich der Chor heute aus Musiklehrern, -studenten, ehemaligen Jüchener Schülern und nach wie vor aus aktuellen Schülern aller weiterführenden Jüchener Schulen zusammen. Die Altersspanne reicht derzeit von 13 bis zu 65 Jahren. Hier singt der talentierte Schüler gleichberechtigt in einer Stimme neben seinem Schulleiter. Dies ist es, was den Reiz des Chores sicherlich ausmacht. Dazu kommt die große musikalische Bandbreite von der Renaissance bis zur aktuellen Popmusik. Rund 80 Konzerte und Auftritte hatte „Projekt 007“ bislang und dabei mit Laien, Nachwuchsmusikern, aber auch mit vielen herausragenden Künstlern wie dem mehrfachen „ECHO“-Preisträger Prof. Dr. Daniel Gauthier (Saxofon) und dem Grammy-Preisträger Philip Lawson („King’s singers“) musiziert. Bisheriger Höhepunkt war sicherlich die Teilnahme am „Venezia Music Festival“ vor zwei Jahren. Seitdem ist „Projekt 007“ ein Ensemble der Jüchener Musikschule „Pro Musica“. Dabei zieht sich der Gedanke des „Helfens durch Musik“ wie ein roter Faden durch die Historie des Chores. In den vergangenen nun bald zehn Jahren haben die Sänger viele tausend Euro zum Beispiel für Projekte in Afrika, die Afghanische Kinderhilfe und für Flüchtlingsfamilien in Deutschland eingesungen. Für das Jubiläumsjahr 2017 hat sich der Chor zwei große Projekte vorgenommen: Die Teilnahme am Festival in Limburg ist das erste Highlight, da es nur alle sechs Jahre stattfindet. „Jeder kann mitmachen“, weiß Regniet, „für uns ist es das erste Mal.“ Am 18. November wird dann in Jüchen das große Jubiläumskonzert veranstaltet, zu dem auch zahlreiche ehemalige „007er“ und namhafte internationale Künstler als Mitwirkende erwartet werden. In den nächsten Wochen heißt es jedoch erst einmal Üben, Üben und noch einmal für das große Ziel Limburg proben. Auch wenn Ex-King’s-Singer Philip Lawson unmittelbar vor dem Wettbewerb zum Coachen nach Jüchen kommt, geht es doch nur um einen möglichst guten Auftritt im Reigen der internationalen Chöre. „Bei Musik sollte nie der Wettbewerb im Vordergrund stehen. Das ist anders als beim Sport. Wir sind einfach nur stolz, dabei sein zu können“, so Chorleiter Dr. Matthias Regniet, der den Jüchener Chor seit der Gründung 2007 leitet und gleichzeitig auch Musiklehrer an der Gesamtschule Jüchen ist. Das Wettbewerbsprogramm wird zudem am 13. Mai um 20 Uhr im Forum der Gesamtschule der Öffentlichkeit vorgestellt. Bürgermeister Harald Zillikens hat die Schirmherrschaft dafür übernommen. Dabei werden auch ein Instrumentensemble der Musikhochschule Köln, Philip Lawson von den „King’s singers“, das Jüchener Gitarrentalent Daniel März mit seinem Duopartner Thomas Decker und der Kölner Saxofonist Adrian Durm mitwirken.
-tkA.