Feuerwehr-Chef Heinz-Dieter Abels ist stolz Florianer leisten Großartiges
Jüchen · Wenn Feuerwehr-Chef Heinz-Dieter Abels über die Florianer in Jüchen spricht, kommt er kaum aus dem Schwärmen raus: „Wir haben tolle engagierte Ehrenamtler bei uns! Sie setzen sich für das Wohl der Jüchener ein und ich bin stolz auf jeden Einzelnen.“
Fast 200 Feuerwehrleute verteilen sich auf die Löschzüge im Stadtgebiet. Fünf Mitarbeiter sind hauptberuflich bei der Feuerwehr tätig und besetzen den Tagesdienst. „Das ist auch nötig“, lacht Abels und erklärt: „Früher ging die Alarmierung ein und die Feuerwehrleute haben kurz ihre Arbeit im Ort unterbrochen. Das ist so natürlich nicht mehr möglich. Die meisten sitzen heutzutage beruflich nicht in Jüchen und hätten einen viel zu langen Anfahrtsweg.“
Noch im Jahr 2012 war das Ziel, 200 Feuerwehrleute in Jüchen zu haben. „Ziel erreicht“, freut sich Abels, „230 ist unser neues Ziel!“ Und die braucht die Stadt auch, wie der Feuerwehrleiter erklärt: „Jüchen hat sich verändert. Die Stadt ist viel größer geworden und entsprechend benötigen wir auch mehr Einsatzkräfte.“ Zudem habe sich auch das Einsatzgeschehen geändert: „Wir haben 40 Kilometer Autobahn, die zu unserem Einsatzgebiet gehören und zu denen werden wir regelmäßig gerufen. Und auch die Bankautomatensprengungen haben uns vor ein neues Einsatzgeschehen gestellt. Da kommen wir zum Einsatz und müssen erstmal klären, was für ein Sprengstoff noch vor Ort ist. Früher wurde hauptsächlich Feuer gelöscht.“
Viel zu tun gab es für die Florianer im Jahr 2021: Im Vergleich zum Vorjahr waren es zwar etwas weniger Einsätze, aber das lag daran, dass 2020 einen Rekord-Tag hatte: „So etwas hatten wir noch nie erlebt. Wegen dem Hochwasser hatten wir plötzlich 210 Einsätze an einem Tag. Innerhalb von 30 Minuten kamen davon 150 Einsätze rein. Unfassbar.“ Im vergangenen Jahr gehörte der Brand eines Anbaus in Neuenhoven zu den größten Einsätzen. Hier drohten Gasflaschen zu explodieren. Auch ein Unfall auf der L316 blieb in Erinnerung: Ein Pkw hatte sich überschlagen, drei Personen waren eingeklemmt.
Dass in die Arbeit der Feuerwehr investiert wird, kann Abels als gutes Zeichen werten. In Hochneukirch entsteht ein modernes Feuerwehrgerätehaus, das im zweiten Quartal des Jahres fertiggestellt sein soll. Auch die Feuerwache in Jüchen erhält einen Anbau: „Wir platzen aber auch aus allen Nähten.“ Mit der so genannten „Wasserkuh“, die in Hochneukirch unterkommt, erhält die Stadt Jüchen ein neues Tanklöschfahrzeug, das 5.000 Liter Wasser fasst und 500 Liter Schaum.
Die gute technische Ausstattung, die vielen Lehrgänge („Das meiste läuft allerdings gerade online, wir haben alles runtergefahren wegen Corona. Aber der technische Fortschritt ist das einzig Gute, was wir aus der Zeit ziehen können!“) und auch die gute Arbeit auf Social Media sind bei neuen Interessenten die Gründe, weshalb sie den Weg zur Jüchener Feuerwehr finden: „Im Ehrenamt hat Geld halt nichts zu suchen. Wir müssen also mit anderen Dingen motivieren wie mit guter Technik!“
Doch leider hört man auch zwischendurch mal, dass Einsatzkräfte von Bürgern angegangen werden: „Zu 99 Prozent sind die Leute dankbar, wenn wir kommen. Wir helfen schließlich auch. Wir haben aber auch schon mal Beschimpfungen gehört! Aber die Jungs und Mädels wissen, dass sie gute Arbeit leisten. Ich kann gar nicht in Worte fassen, was sie alles für Jüchen leisten!“