Feuerwehrleiter Heinz-Dieter Abels: „Ich bin hochzufrieden mit dem Einsatz“ Feuerwehr übt am simulierten Unfall
Hochneukirch · Zwei Pkw krachen frontal ineinander. Ein Linienbus, besetzt mit einer Schulklasse, kann nicht mehr rechtzeitig ausweichen und fährt auf einen Pkw auf. Zwölf Personen wurden bei dem schrecklichen Unfall verletzt, mehrere davon waren eingeklemmt.
Die übrigen Verletzten irrten an der Einsatzstelle umher. Ein Horrorszenario, das glücklicherweise aber nur nachgestellt wurde. Wer sich am Wochenende gefragt hat, was "Zum Regiopark" in Hochneukirch los war: Die Feuerwehr hatte Herbstübung.
"Uns war vor allem die Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr wichtig", so Heinz-Dieter Abels, Feuerwehrleiter in Jüchen, "diese Rädchen haben sehr gut ineinander funktioniert. Wir hatten nur in der Kommunikation ein paar Schwachstellen. Das müssen wir verbessern. Aber dazu dient diese Übung auch. Ansonsten bin ich hochzufrieden." Denn zum ersten Mal wurde der Einsatzleitwagen zwei des Rhein-Kreises als Unterstützung der Führungskommunikation an der Einsatzstelle eingesetzt. Einmal im Jahr stellt die Feuerwehr einen Großeinsatz nach, die Einsatzkräfte werden erst bei der Alarmierung darüber benachrichtigt, dass es sich um eine Übung handelt. Ziel einer solchen Großübung ist es, die Herangehensweise und Absprache bei einem solchen Einsatz zu weiter zu stärken. "Ich verweise immer ganz gerne auf die Herbstübung vor einigen Jahren in einem Seniorenheim", meint Heinz-Dieter Abels, Feuerwehrleiter in Jüchen, "wir haben ein neues Konzept geübt. Und genau ein halbes Jahr später, hat es dort tatsächlich gebrannt. Dadurch, dass wir es sogar geübt haben, war der Einsatz zu 100 Prozent erfolgreich." Und auch im vergangenen Jahr konnte beispielsweise die Wasserversorgung getestet werden. Das Szenario in diesem Jahr sei angelehnt an die Feuerwehr Mönchengladbach. "Die Situation ist halbwegs vergleichbar und kann durchaus auch hier passieren", ist Abels überzeugt. Dabei habe sich das Team aus Hochneukirch in diesem Jahr die Übung überlegt. "Den Bus haben wir von einem Verwerter aus Bedburg und mit einem Abschleppdienst wurde dieser ganz realistisch auf eines der Autos gesetzt", erzählt der Feuerwehrleiter nicht ganz ohne Stolz. "Sowohl die Erwachsenen- als auch die Jugendfeuerwehr waren im Einsatz", so Abels. Entweder als Verletzte Person, die zudem noch realistisch geschminkt wurden als auch als Einsatzkraft. Und auch, wenn Jüchen in zwei Jahren Stadt werden sollte, will Abels die Herbstübung stetig weiter üben. "Den Prozess des Stadtwerdens klammere ich immer gerne ganz bewusst aus, weil sich für unsere Arbeitsweise nichts ändern wird", ist er überzeugt. Nach rund zwei Stunden war der Einsatz mit knapp 120 Einsatzkräften beendet.
Alina Gries