Norbert Wirtz werkelt für kranke Kinder Die gute Seele des Weihnachtsmarktes
Norbert Wirtz kann sicherlich als die gute Seele des Jüchener Weihnachtsmarktes bezeichnet werden. Er plant aktuell nicht nur seinen eigenen Verkaufsstand, bei dem filigrane Holzarbeiten für den guten Zweck verkauft werden, er zeichnet sich auch dafür verantwortlich, dass die Beleuchtung vor der Kirche am Weihnachtsmarkt stimmt und das Spendengelder eingehen, um den Markt realisieren zu können.
Jüchen. Die Unsicherheit, in Zeiten von Corona einen Weihnachtsmarkt zu planen, begleitet auch Wirtz: „Ich denke, dass wir gut aufgestellt sind. Wir planen 2G mit Kontrollen und Einlassbändchen. Wir hoffen, dass wir dann am dritten Adventswochenende eine schöne Zeit haben dürfen. Es war sehr schwer im vergangenen Jahr, dass alles ausfallen musste. Wir haben jetzt über 20 Aussteller, die ihre Waren präsentieren möchten.“
Zu ihnen zählt Wirtz auch selbst. In jeder freien Minute werkelt er in seiner Garage an Holz-Dekorationen, die er an dem Wochenende verkaufen wird. Ehefrau Karin sieht den Gatten zu den Hochphasen seiner Basteleien eigentlich nur noch zum Essen. „Er ist dann wirklich ganz vertieft in die Arbeit“, schmunzelt die Jüchenerin. Sie unterstützt ihren Mann bei seinem Engagement genau so wie der Rest der Familie.
Dass er überhaupt mit dem Handwerk begann, hatte mit dem Eintritt in den Ruhestand zu tun: „Ich habe erstmal das komplette Haus renoviert. Als ich damit fertig war, brauchte ich eine neue Aufgabe. Ich bin eben ein Workaholic.“ Mittlerweile hat sich Wirtz eine best ausgestattete Werkstatt eingerichtet. Akribisch ist hier alles geordnet: Material, Vorlagen, Werkzeuge, fertige Produkte.
Für den eigenen Geldbeutel verkauft Norbert Wirtz die Holzarbeiten aber nicht: „Ich unterstütze die Deutsche Kinderkrebshilfe seit knapp 19 Jahren. Fast 140.000 Euro konnten wir schon spenden!“ Nicht nur die Arbeitszeit spendet die Jüchener Familie, sogar das Material wird von ihr übernommen: „Mittlerweile haben wir auch freundliche Sponsoren, die gut finden, was wir machen und uns beim Material unterstützen.“ Und das ist nicht immer einfach zu bekommen: Denn Holz ist aktuell ebenfalls Mangelware. „Da mussten wir uns schon umstellen. Die Ware ist schwer zu erhalten“, berichtet Wirtz.
Auch in zwei Wochen wird der Erlös der Verkäufe für kranke Kinder gespendet. Und das Angebot an dem Verkaufsstand, der in der Kirche aufgebaut wird, kann sich wieder einmal sehen lassen: Kantenhocker, Christbaumschmuck, Embleme von Fußballvereinen, Fensterbilder,... Über 300 Motive hat der Rentner mittlerweile im Angebot, fertigt auch auf Kundenwunsch Holzarbeiten an.
Der Weihnachtsmarkt ist für Wirtz eine echte Herzensangelegenheit: „Als ich 2013 gebeten wurde, dabei zu helfen, den Weihnachtsmarkt zu retten, habe ich mich ins Zeug gelegt. Wir haben ihn gerettet und erhalten Jüchen damit eine schöne Tradition.“ Julia Schäfer