DLRG schnupperte bei der DM schon mal am Treppchen

Hochneukirch · Es ist der typische Geruch von Chlor und stickiger Luft, den Besucher am Eingang eines jeden Schwimmbades empfängt. Für die Rettungsschwimmer der DLRG Hochneukirch jedoch, die es an diesem Wochenende in die Aquaarena im Baden-Württembergischen Heidenheim zog, war er noch viel mehr.

Er war der Geruch eines großen Traumes: Einmal deutscher Meister werden, einmal auf dem Treppchen stehen.

Schon früh waren die vier Mannschaften und zwei Einzelstarter am Donnerstag aufgebrochen. 498 Kilometer hatte man mit dem Auto hinter sich gebracht, um ein Wochenende lang alles zu geben. Die Schwimmer der DLRG Hochneukirch hatten sich im Mai bei den Landesmeisterschaften in Radevormwald für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert. Jetzt wollten sie sich mit der bundesweiten Konkurrenz messen.

Freitagmorgen hatte die Warterei dann zumindest für die Hälfte der Teams ein Ende, denn vormittags starteten die Schwimmer der Altersklassen 12m mixed (Hannah Schmeing, Larissa Wexel, Matthias Biermanns, Ben Simberger und Niels Quack) und der Altersklasse 17/18 männlich (Dominik Jagdfeld, Jonas Riedel, Daniel Lengle und Sebastian Plum) ihre Wettkämpfe im Wasser. Hier brillierten vor allem die jüngeren Starter mit ihren Leistungen und verbesserten sich in jeder Disziplin um ca. drei Sekunden. Am Ende stand ein toller 10. Platz von insgesamt 28 Mannschaften zu buche. Die Jungs der höheren Altersklasse erschwammen sich einen soliden 14. Platz und lieferten ebenfalls persönliche Bestleistungen ab. „Die Konkurrenz vor allem aus den neuen Bundesländern ist hart. Wir hatten wirklich zu kämpfen und sind zufrieden mit unserem Ergebnis“, resümiert Sebastian Plum.

Zum Nachmittag hin wurde dann getauscht. Die Mannschaften der Altersklassen 13/14m mixed und 15/16 männlich waren vormittags zuerst zur HLW (Herz-Lungen-Wiederbelebung) gebeten worden und gingen nun in die Schwimmhalle. Die Reanimationsmaßnahme wird ebenfalls in die Punktevergabe eingerechnet und ist von allen Mannschaftsmitglieder zu absolvieren.

Auch im zweiten Teil des Wettkampftages zeichneten sich überragende Leistungen ab. Die Mannschaft um Phil Garweg, Ricco Müller, Julian Ladwein, Jost von den Driesch und Thilo Stappen (alle AK 15/16) schwamm sich bis auf Platz vier vor, musste dann aber 400 Strafpunkte einstecken und landete schließlich auf dem 16. Platz. Trainerin Iris Conen ermuntert trotzdem: „Natürlich ist sowas ärgerlich, aber jetzt wissen die Jungs, was sie fürs nächste Jahr nochmal üben sollten und dann ist das Treppchen in greifbarer Nähe.“ In der Altersklasse 13/14 mixed gingen für die DLRG Hochneukirch Alexander Birg Vujcin, Anton Riedel, Jule Giehlen, Paul Gross und Sven Jäckel ins Wasser. Auch hier war das Teilnehmerfeld eng und es durfte sich kein Fauxpas erlaubt werden. Dies beherzigte die Mannschaft und schwamm fehlerfrei auf einen souveränen 13. Platz.

Die Einzelwettkämpfe am Samstag boten dann für eine Schwimmerin der Ortsgruppe eine Premiere. Hannah Schmeing startete in der Altersklasse 12 weiblich das erste Mal bei Deutschen Meisterschaften und war dementsprechend aufgeregt: „Die Zeit auf dem Startblock bis der Pfiff kommt dauert eine gefühlte Ewigkeit, aber wenn man dann ins Wasser springt zählt nur noch das Schwimmen. Es ist ein großartiges Gefühl unter den Besten von Deutschland zu sein.“ Zum Ende des Tages war sie mit ihren Leistungen mehr als zufrieden und stolz auf einen 18. Platz unter 32 Einzelstartern. Für Phil Garweg hingegen sind die Deutschen Meisterschaften schon fast obligatorisch. „Irgendwann kennt man die Leute, die rechts und links von einem ins Wasser springen und manchmal entstehen auch Freundschaften – trotz der ständigen Konkurrenz.“ Er schwamm zum fünften Mal bei den Deutschen Meisterschaften mit und platzierte sich auf dem 5. Rang in der Altersklasse der 15– und 16-Jährigen.

Neben den Wettkämpfen durfte die Freizeit an dem Wochenende auch nicht zu kurz kommen.

Die Ortsgruppe besichtigte die Burg in Heidenheim und vertrieb sich die Zeit bis zur Siegerehrung am Samstagabend mit vielen gemeinsamen Spielen für Jung und Alt. Zum Abschluss wurde dann auf der Schwimmer-Party nochmal so richtig gefeiert – feucht-fröhlich versteht sich, aber diesmal nicht in Badesachen.

(Kurier-Verlag)