Das Top-Kurier Türchen zum 20. Dezember Die Leser-Wunschtüre: Mit der Feuerwehr hoch hinaus
Jüchen · Mit 180 aktiven Einsatzkräften leistet die Feuerwehr Jüchen "24/7"-Hilfeleistungen jeglicher Art. Statt der sonst 200 Einsätze im Jahr ist die Anzahl der Fälle bereits auf 292 angestiegen. Sie haben sich einen Blick hinter die Feuerwehrtüre gewünscht und Reporterin Alina Gries hat diese für Sie geöffnet.
"Während vor zehn Jahren die Menschen noch eigenständig versucht haben eine Lösung zu finden, wir heutzutage öfter die Feuerwehr gerufen", erklärt Feuerwehröleiter Heinz-Dieter Abels, "die Hemmschwelle wird geringer. Wir werden sogar für einen angefahrenen Spatz benachrichtigt." Die Zuneigung zu dem Beruf entdeckte Abels schon in der Grundschule für sich. "Um als Feuerwehrmann im Hauptberuf tätig sein zu können, muss man eine entsprechende handwerkliche Ausbildung abgeschlossen haben", so Abels. Vor 15 Jahren wurde Abels dann als Gerätewart bei der Feuerwehr eingestellt und war zehn Jahre unter anderem für die Reparatur der Autos zuständig.
"2011 bin ich zum Leiter der Feuerwehr gewählt worden. Im nächsten Jahr entscheidet sich das neu", sagt er. In seiner Karriere hat der Feuerwehrleiter daher schon viel erlebt. "Der emotionalste Einsatz war für mich beim Kanonenunfall in Gierath. Der Artillerist, dem seine Hand abgeschossen wurde, ist ein guter Freund von mir", sagt Abels. Und auch der größte Einsatz ist ihm noch sehr gut in Erinnerung geblieben. "Das war, als der Dachstuhl im Dycker Weinhaus gebrannt hat und wir fast zwölf Stunden im Einsatz waren", so Heinz-Dieter Abels.
Durch seine Tätigkeit ist der Gubberather daher auch mit dem Fahrzeug der Drehleiter bestens vertraut. "Die Drehleiter wird vorwiegend zur Menschenrettung eingesetzt — beispielsweise wenn der zweite Rettungsweg baulich nicht sichergestellt ist", erklärt er. Damit ist unter anderem ein Treppenhaus gemeint. Sie wird aber auch eingesetzt, wenn das Treppenhaus zu verraucht oder zu eng ist, sodass die Opfer über das Fenster gerettet werden müssen. Oder auch bei Sturmeinsätzen oder einer Tierrettung. Daher ist dieses Fahrzeug immer dabei und wird standardmäßig aufgebaut. Um das Fahrzeug bedienen zu dürfen, muss ein spezieller "Drehleitermaschinisten-Lehrgang" absolviert werden.
Im Hinblick auf Weihnachten und Silvester ist die Feuerwehr ebenfalls bestens aufgestellt. "Im vergangen Jahr musste am ersten Weihnachtstag Amtshilfe geleistet werden und am zweiten Weihnachtstag gab es einen Pkw-Brand", sagt Abels, "in der Nacht zu Neujahr gab es insgesamt drei Brandeinsätze und zwei Einsätze hinsichtlich einer Hilfeleistung." Daher warnt der Feuerwehrleiter dringlich noch einmal davor auf den bestimmungsgemäßen Gebrauch der Feuerwerkskörper zu achten und auf Wohngebiete und den persönlichen Zustand zu achten.