BUNDSpechte: Ulme als Ersatz für eine kranke Rosskastanie

Jüchen · Viel Muskelkraft war nötig, als die BUNDSpechte in Priesterath die Ulme auf dem Platz pflanzten, wo bis vergangenen Jahres eine weiße Rosskastanie stand. Der Boden war steinhart und verdichtet. Damit der neue Baum gute Anwuchsbedingungen vorfindet, mussten die Jugendlichen ein entsprechend großes Pflanzloch ausheben und mit lockerer Erde füllen.

Die BUNDSpechte bei der Pflanzung einer neuern Ulme in der Gemeinde.

Foto: Foto: BUNDSpechte

Die Rosskastanie, die

letztes Jahr gefällt werden musste, war im Frühjahr 2016 an einem Bakterium erkrankt. Dieses Bakterium führt bei Kastanien innerhalb weniger Monate zum Absterben. Leider gibt es für diese Infektion kein Gegenmittel. Noch Ende 2015 hatte der BUND unter der Rosskastanie das Laub gekehrt, weil der Baum auch von der Miniermotte befallen war. So hatte der Baum eigentlich gute Startbedingungen für das kommende Frühjahr. Als dann der Befall mit dem Bakterium offensichtlich wurde, war die Trauer natürlich groß. Doch die BUNDSpechte geben ihren Einsatz für die Bäume in Jüchen nicht auf. So beschlossen sie, den Baum durch einen neuen zu ersetzen. Die Wahl fiel auf eine Ulme. Noch vor einigen Jahrzehnten gehörten Ulmen zum typischen Baum- und Alleenbestand. Doch es gab ein

flächendeckendes Ulmensterben. Die Ursache hierfür ist ein Schlauchpilz. Mittlerweile gibt es aber einige resistente Ulmen-Sorten. Mit der Pflanzung einer Resista-Ulme möchten die

BUNDspechte dieser Baumart ein „Comeback“ ermöglichen.

Den Baum haben die BUNDSpechte aus ihrem Handy-Sammelprojekt finanziert. Mit dem Projekt „Alte Handys für neue Natur in Jüchen“ starteten die BUNDSpechte 2007. Seitdem finanzieren sie aus dem Sammelerlös Baumpflanzungen in der Gemeinde, wie die von alten Apfelsorten in Schulen und Kindergärten. Durch die gezielte Auswahl der Apfelbäume werden dadurch gleichzeitig regionale und alte Obstsorten gefördert. Aber auch die selten gewordene Schwarzpappel gehört zu den ausgewählten Pflanzbäumen der BUNDSpechte. Wie viele Bäume gepflanzt werden können, hängt von der Anzahl der gesammelten Handys ab. Wer mithelfen will, kann alte, auch defekte, Handys im Rathaus, in den Schulen sowie bei EDV Apelt in Gierath und beim Biobauernhof in Neuenhoven abgeben. Schön wäre es, wenn Ulmen bald wieder zum vertrauten Baum auch in der Gemeinde Jüchen gehören. Wer weiß, vielleicht gibt es sogar in naher Zukunft resistente Rosskastaniensorten, um auch diese imposanten Bäume dauerhaft zu erhalten.

(Kurier-Verlag)