Auch das Jesu-Kind machte seinen Eltern zunächst Sorgen
Damm · Sie schreien, wenn sie Hunger haben. Andererseits bringen sie mit ihren großen Augen unser Herz zum Lachen. Sie machen sich manchmal in die Hose. Doch stecken sie uns mit ihrer Begeisterung an, wenn sie die Welt entdecken und in kleinen alltäglichen Dingen etwas Magisches sehen.
Wer hiermit gemeint ist, ist sicherlich allen längst klar: Kinder.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag soll um 15 Uhr eine Kindersegnung im Nikolauskloster stattfinden. „Weihnachten ist schließlich das Fest der Heiligen Familie. Ein kleines Baby, ganz unscheinbar und total hilfsbedürftig, kommt auf die Welt. Dieses Kind mit Namen Jesu wird später ganz groß herauskommen“, erklärt Pater Felix Rehbock OMI, Rektor des Nikolausklosters. „Doch zunächst macht Jesus seinen Eltern wie alle anderen Kinder auch viel Arbeit.“
Damit meint der Ordensmann nicht nur seine Geburt, die zum einen mitten auf einer anstrengenden Reise geschieht und für die es zum anderen keinen heimeligen Platz zu geben scheint, weil die Herbergen voll sind. Später wird erzählt, dass Jesus nicht hört und lieber in Jerusalemer Tempel bleibt, sodass seine Eltern ihn voller Sorge suchen müssen. Im Leben der Eltern Maria und Josef gibt es also Situationen mit ihrem Kind, die heutige Eltern nur zu gut von ihren eigenen Sprösslingen kennen.
„Aber gleichzeitig – und das ist das Entscheidende – sind genau diese Kinder das größte Geschenk, dass man sich vorstellen kann. Vielmehr noch: Kinder sind ein Segen, von dem wir lernen können.“ Dies nimmt sich der Kinderfreund Pater Felix selbst oft zu Herzen. „Kinder machen sich noch nicht so viele Gedanken, wer genau was denken könnte, wenn sie dies oder das tun. Sie sagen einfach das, was sie denken, und tun jenes, was ihnen gerade in den Sinn kommt. Sie können sich über Dinge wundern, für die wir blind geworden sind. Kinder legen eine Leichtigkeit an den Tag, die vielen Erwachsenen verloren gegangen ist. Gleichzeitig stehen sie voller Inbrunst für Gerechtigkeit ein und wollen Dinge ändern, die unfair sind. Das ist sehr vorbildhaft.“ Jesus habe diese Vorbildlichkeit der Kinder ebenso entdeckt und herausgestellt, indem er stets die Kleinen und Hilfsbedürftigen in seine Mitte nahm. „Für ihn waren sie der Nabel der Welt“, erläutert der Pater. So habe Jesus die Erwachsenen zur Umkehr aufgerufen und an sie appelliert, wie die Kinder zu werden, da jenen das Reich Gottes gehöre. Pater Felix: „Um genau das zu verdeutlichen, möchten wir alle Kinder am zweiten Weihnachtsfeiertag segnen. Denn den göttlichen Segen zu bekommen, bedeutet, dem Kind etwas Gutes zu sagen: Du bist geliebt von Gott! Du bist uns ein Segen!“
Zur Kindersegnung am 26. Dezember sowie zu allen weiteren Weihnachtsgottesdiensten laden die Oblatenmissionare des Nikolausklosters herzlich ein.