„Antidepressiva“: Proben als Kurzurlaub oder Therapiesitzung

Grevenbroich · Er sollte mit „A“ anfangen, sich irgendwie cool anhören und bei der Auflistung relativ weit vorne zu finden sein. Herausgekommen ist dabei der Bandname „Antidepressiva“. „Sicher sind wir uns nicht, aber vermutlich sind wir beim Durchblättern des Dudens bei ,Antidepressiva’ hängen geblieben“, lachen die sechs Band-Mitglieder.

Die Band „Antidepressiva“: Timo Beierle (Schlagzeug), Stephan Vogt (Bass), Jörg Kaiser (Gitarre und Gesang), Michael Möcker (Keyboard und Background-Gesang), Markus Muschalla (Gitarre und Background-Gesang), Martin Bauschke (Gitarre und Gesang)

Foto: Foto: Guido Wissmann/Martin Bauschke

Inzwischen verbinden sie mit dem außergewöhnlichen Bandnamen einen großen Teil ihres Lebens, viel Spaß und gute Freunde.

„Antidepressiva“ – das sind Jörg Kaiser, Martin Bauschke, Markus Muschalla, Michael Möcker, Timo Beierle und Stephan Vogt. „Wir kommen fast alle aus dem gleichen Ort und kennen uns von Kindesbeinen an“, überlegt die Band im Interview mit dem Erft-Kurier, „aus dieser Freundschaft und dem gemeinsamen Interesse an Musik ist dann irgendwann der Wunsch erwachsen, gemeinsam Musik zu machen.“

Im Januar 2000 gründete sich die Band und wurde immer wieder mit neuen Mitgliedern verstärkt. Dabei ist ihre Musik eher rockig als romantisch. „Alle Lieder, die wir bisher auf CDs verewigt haben, sind selbst geschriebene Songs. Die Ideen zur Musik stammen in der Regel von Jörg und Martin und werden dann gemeinschaftlich von der Band ausgearbeitet“, so die Musiker. Darin geht es meistens um Alltagsthemen.

Standen in der Vergangenheit häufig auch Schattenseiten des Lebens im Vordergrund, so wurden diese mittlerweile mit Selbstironie bestückt. „Viele unserer Lieder haben einen persönlichen Hintergrund, deshalb hat eigentlich jeder in der Band so seinen Song, der ihn berührt“, meinen die sechs weiter, „thematisch ist sicherlich ,Keiner Hört Ihr Zu’ zu nennen, in dem es um Kindesmissbrauch und das Leid der Opfer geht.“ Ein Thema, das die sechs von „Antidepressiva“ zutiefst bewegt. „Wir wollen einfach auf Kindesmissbrauch aufmerksam machen.“

Doch was bedeutet Musik eigentlich für sie? „Musik ist für uns aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Für den einen sind die Proben sogar wie ein Kurzurlaub, für den anderen wie eine Therapiesitzung“, lachen die Grevenbroicher. Neugierig geworden? Am 10. November spielt „Antidepressiva“ mit „Storm of Anger“ in der Kneipe „Zum Alten Rathaus“ in Frimmersdorf „und werden da die Hütte abreißen“, versprechen die sechs mit einem Augenzwinkern, „wer also Lust auf gute handgemachte Musik und anschließend ein leckeres Bierchen hat, ist herzlich willkommen.“

Am 8,. Dezember geht es für die Rock-Band dann eher weihnachtlich zu: „Wir unterstützen unsere Freunde von ,Lucky Charm’ beim Weihnachtskonzert im G. O. T. in der Südstadt.“

Und was wollen die Sechs mit ihrer Musik erreichen? „In erster Linie ist die Musik für uns eine Möglichkeit unsere Gedanken und Erfahrungen zu teilen und die Resonanz des Publikums, das sich häufig mit den Texten identifizieren kann, treibt uns natürlich an.“

Alina Gries

(Kurier-Verlag)