Wenn Politik und Feuerwehr die Friedenspfeife rauchen! Im Dezember soll die Ernennung Lennartz doch erfolgen
Grevenbroich · In der vergangenen Woche war Kreis-Brandmeister Norbert Lange zu Gast im Grevenbroicher Rathaus. In diesem Gespräch wurde vereinbart, dass in der Ratssitzung am 14. Dezember der Schlussstrich unter eine leidige Sache gezogen werden soll, die Bürgermeister Klaus Krützen quasi noch vom Amts-Vor-Vorgänger geerbt hat: Es geht um die Position des „Stadtbrandmeisters“.
Udo Lennartz, Chef der hauptamtlichen Feuerwehr, war in der Politik – im Strudel der Auseinandersetzungen mit Ex-Dezernentin Barbara Kamp – in Ungnade gefallen. Man hatte ihm die Wahl zum „Leiter der Feuerwehr“ (so der juristisch genannte Titel) verwehrt. Dabei berief sich die Politik auf Widerstände in den Reihen der freiwilligen Feuerwehr.
Bürgermeister Krützen hatte das Feuerwehrwesen mit Amtsantritt in seine alleinige Zuständigkeit geholt, hatte bereits im vergangenen Jahr zusammen mit Udo Lennartz Gespräche mit allen Fraktionen geführt. „In diesem Frühjahr kamen die Löschzugführer aller acht ehrenamtlichen Wachen auf mich zu und baten um ein Gespräch“, berichtet Krützen gegenüber dem Erft-Kurier. „Alle acht Wachen haben sich für Udo Lennartz als Leiter der Feuerwehr ausgesprochen“, so Krützen weiter.
Laut dem neuen „Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz“ (BHKG) könnte der Bürgermeister den Stadtbrandmeister ernennen. Doch angesichts der Vorgeschichte wollte Krützen zu einem Ratsbeschluss kommen.
„Im September gab es ein Gespräch aller Fraktions-Chefs mit den acht Löschzugführern. Udo Lennartz war nicht dabei“, beschreibt der Rathaus-Chef sein Vorgehen. In diesem Gespräch seien alle Differenzen angesprochen worden, habe man „positive Veränderungen“ in den vergangenen zwei Jahren zur Kenntnis genommen. Auch hier hätten sich die „Florianer“ dann unisono für Udo Lennartz als „Chef“ ausgesprochen.
Gleichzeitig habe man vereinbart künftig alle halbe Jahre in einer Gesprächsrunde „Politik – Feuerwehr“ zusammenzukommen.
„Ich bin sehr optimistisch, dass wir im Dezember dieses Thema vom Tisch bekommen“, so Krützen, der auch für den Neubau der Feuerwache nur positive Zeichen sieht. „Planungsrechtlich ist alles safe.“ 2018 könne es zur Grundsteinlegung, 2020 zum Einzug kommen.
Gerhard Müller