Versprochen und zu dunkel: Langer Weg alternativlos?
Grevenbroich · Wenn morgen die Mitglieder des Grevenbroicher Rates zusammenkommen, dann drehen sich viele Anträge um das Thema Flüchtlinge und Asylbewerber. Und noch am Vormittag werden die Fachleute der Verwaltung in Gustorf unterwegs sein, um in Sachen Container-Unterbringung Alternativ-Standorte in Ortsmitte zu untersuchen.
Die waren bei der Bürger-Versammlung in der Vorwoche ins Spiel gebracht worden. Doch bei beiden gibt es dicke Fragezeichen: Der ehemalige Hauptschulhof soll bebaut werden; ein Bauträger, der dort Wohnhäuser errichten will, steht schon bereit. Das Verfahren läuft. Ob es – regressionsfrei – ausgesetzt werden kann, erscheint (so heißt es aus dem Rathaus) fraglich.
„Es hat schon anderenorts Versuche gegeben, einen ehemaligen ,Praktika-Markt’ zur Flüchtlingsunterbringung zu nutzen. Das ist abgelehnt worden, weil die Hallen zu dunkel sind“, hat sich Bürgermeisterin Ursula Kwasny schon längst schlau gemacht. Bliebe nur, die Container auf dem dazugehörenden Parkplatz aufzustellen. Und genau hier soll morgen Vormittag – bei einem Ortstermin mit dem Eigentümer – geklärt werden, ob die vorgeschriebenen Abstände eingehalten würden.
Allerdings weist Martina Suermann („Mein GV“) nach, dass bereits 100.000 Euro für Fundamente, Kanal und Versorgungsleitungen für den geplanten Standort am „Langer Weg“ abgerufen worden seien. „Warum wurde das in der Bürger-Versammlung nicht klar zum Ausdruck gebracht?“, fragt sie. Jedoch war schon damals bekannt, dass die Stadt – auch in Absprache mit dem RWE – alle Vorbereitungen für die Container abgeschlossen hatte.