Unbedingt wählen gehen: Fünf ganz unterschiedliche „Typen“

Grevenbroich · Martina Suermann staatstragend. Ursula Kwasny kämpferisch. Dirk Heyartz lernbegierig. Klaus Krützen locker-humorvoll. Dr. jur. Michael J. Zimmermann, LL.M. (oec.), immer wieder von erbosten Zwischenrufen unterbrochen.

Der Moderator und die Kandidaten: Ursula Kwasny, Dirk Heyartz, Horst Uhl, Klaus Krützen und Martina Suermann. Kandidat Zimmermann verweigerte das Foto; er lege auf so etwas keinen Wert.

Und Moderator Horst Uhl viel zu rücksichtsvoll gegenüber dem ein oder anderen Redeschwall. So lautet das Fazit nach der Bürgermeister-Fragerunde, zu der die UWG (ohne eigenen Kandidaten) unter dem Motto „Unbedingt wählen gehen“ eingeladen hatte.

Zwei der sieben Kandidaten blieben dem Abend fern: Der eine, weil er an der Sinnhaftigkeit einer solchen Veranstaltung zweifelte. Der andere, weil er zu diesem Zeitpunkt krankgeschrieben war. Hier die wichtigsten Schlagworte der einzelnen Kandidaten (in der von Uhl vorgegebenen Redner-Reihenfolge).

Martina Suermann

will die Stadt als Wirtschaftsunternehmen und die Bürger als „Kunden“ sehen. Sie geißelte die Wirtschaftsförderung und bezeichnete das Angebot in der Grevenbroicher Fußgängerzone als „wenig vielseitig“. Für sie reicht die Innenstadt von „Hagelkreuz“ bis zum „Hammerwerk“.

Ursula Kwasny

verwies auf ihre Erfolge („Wir haben in jedem Stadtteil was bewegt.“). Sie machte deutlich, dass im bevorstehenden Strukturwandel die Zusammenarbeit mit dem RWE wichtig sei („Ohne den Konzern an der Seite zu haben, setzt man gar nichts um.“) und erzählte von ihrer 60-Stunden-Woche: „Mir sind die Bürger am wichtigsten, die haben unser aller Respekt verdient.“

Dirk Heyartz

geht davon aus, dass er als Partei-Unabhängiger zu schnelleren Entscheidungen kommen könne. Er will die „Entschleunigung von Grevenbroich aufhalten“. Seine Devise: „Jeder Bürger muss mitarbeiten.“

Michael Zimmermann

kandidiert wegen „totaler Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Situation und mit der Welt der Parteien.“ Und für den Fall, dass er gewählt werde, versprach er: „Ich würde nur das machen, für das ich befugt bin.“

Klaus Krützen

forderte eine Leitbild-Diskussion, wie Grevenbroich in fünf, zehn, 30 Jahren aussehen solle. Und: „Die Verwaltung sagt zu oft, ,so geht es nicht’. Da kriege ich nen Hals. Ich will nicht wissen, wie es nicht geht. Ich will wissen, wie es geht.“ Außerdem versprach er eine „Kanaldeckel-Politik“: „Ein Kanaldeckel, der klappert, ist nicht rot, schwarz, grün oder gelb, sondern ärgerlich und muss deshalb beseitigt werden.“

Fazit:

Auch wenn (notwendigerweise) an diesem Abend vieles unbeantwortet blieb, konnten sich die Zuhörer doch ein gutes Bild von den „Typen“ machen, die auf den Chefsessel im Rathaus wollen.

Wichtig auf jeden Fall: Unbedingt wählen gehen.

(Kurier-Verlag)