„Schützen-Biwak 2.0“ – Mehr so, wie es früher einmal schön war

Grevenbroich · „Wir wollten weg vom Schloss-Platz. Das hat nichts mit dem GWG, dem Bad-Neubau oder Willi Peitz zu tun. Der unterstützt das Schützen-Biwak wie eh und je“, betonen Christoph Oberbach und Franz-Josef Esser bei ihrem Besuch in der Redaktion des Erft-Kurier gleich als erstes.

Christoph Oberbach und Franz-Josef Esser präsentieren das neue Konzept für das Innenstadt-Biwak — „back to the roots“.

Und sie treten damit Gerüchten entgegen, die im Regiment herumgeistern.

Immerhin tauchte der Wunsch nach einem neugestalteten Biwak schon im vergangenen Jahr auf. Jahrelang hatte der „Königskreis“ dieses Zusammenkommen der Traditionshüter aus der Innenstadt organisiert. Doch der war im Laufe der Zeit ebenso in die Jahre gekommen wie die Veranstaltung selbst.

„Die Grevenbroicher Schützen besuchen ihre Veranstaltungen sehr schlecht. Auch das Biwak war mehr als eingeschlafen. Wir müssen unsere Mitglieder wieder zu den Aktionen holen“, macht Esser die Stoßrichtung deutlich, der auch betont, dass der Innenstadt-BSV der „Erfinder des Biwak“ in Grevenbroich sei. „Mittlerweile ist bei den Biwaks auf den Dörfer aber echt mehr los“, so der Ex-König weiter.

„Back to the roots“ war denn im Vorstand ganz schnell das Motto: Ein familiäres Treffen aller Schützen am Lagerfeuer sollte es werden. Der Aschenplatz neben dem TuS-Heim wurde als neuer Standort ausgeguckt, weil dort die Biwaks ihren Ursprung genommen hatten.

Doch versicherungstechnische Gründen sprachen dagegen. „Unter anderem die Nähe zur Erft“, erläutert Oberbach. Und so wechselt man letztendlich auf den „Platz der Republik“, der mit Buden, Partyzelten und Feuerstellen die „location“ abgeben soll.

Designer Thomas Binke stellt zwei, drei seiner „Feuertulpen“ zur Verfügung, in denen dann gemütlich die Feuer knistern sollen. „Nur ein paar Holzscheite auf dem Boden geht heute nicht mehr“, merkt Esser an. Wichtig: der Jägerzug „St. Florian“, der aus der Feuerwehr entstanden ist, kümmert sich um Feuer und um Sicherheit.

Insgesamt wurde das Biwak nach dem Prinzip des gemeinsamen Anpackens organisiert: Elektriker, Installateure und so weiter kommen aus den eigenen Reihen. Einzelne Züge kümmern sich um Wein-Ausschank und Cocktailbar, um Wein und Spanferkel. „Grevenbroicher Unternehmen wurden ganz gezielt eingebunden“, berichten die beiden, die im entsprechenden Arbeitskreis von Detlev Bley und Stefan Sürth unterstützt werden. Das heißt: Fleisch und Wurst kommen aus den Metzgereien Esser und Terhardt, das Brot liefert das „Café Breiden“ und Familie Ratz ist für die Bierlieferungen verantwortlich.

Man sieht: Alles ist besten vorbereitet für ein Grevenbroicher „Schützen-Biwak 2.0“. „Nur trocken muss es sein“, seufzen Oberbach und Esser. Und weiter: „Wenn das Wetter stimmt, wollen wir hoffen, dass der Platz voll ist. Wenn der Platz voll ist, dann ist gut.“

Angemerkt sei, dass nur der halbe „Platz der Republik“ für das Biwak angemietet wurde. Insgesamt hoffen die vier auf mindestens doppelt so viele Besucher wie im vergangenen Jahr.

Drücken wir die Daumen, dass das neue Biwak gleich auf Anhieb zu einem tollen Erfolg wird.

(Kurier-Verlag)