Umstrittenes Gütesiegel geht in die zweite Runde

Grevenbroich · Das Projekt „Zukunft Mittelstand – Ausgezeichnetes Unternehmen im Rhein-Kreis“ hatte beim ersten Durchlauf für viel Ärger gesorgt: Die Ausschreibung erfolgte eher „zurückhaltend“; vor allem die Unternehmen, die in Kontakt mit Robert Abts & Co stehen wurden angeschrieben.

Am Ende machten gerade mal zwölf der rund 28.000 Gewerbetreibenden im Rhein-Kreis mit. Jetzt geht diese Auszeichnung in die nächste Runde.

„Eine Riesen-Resonanz hat das Gütesiegel bei seinem ersten Aufschlag ja nicht gefunden“, gestand damals Jürgen Steinmetz als oberster Wirtschaftsförderer des Kreises ein. Sein Nachfolger Robert Abts startet in diesen Tagen den zweiten Durchgang. Und das natürlich in der Hoffnung auf mehr Resonanz; vielleicht hilft dabei den Ärger, den Runde eins bei den Unternehmen verursachte, die nicht von diesem Gütesiegel wussten, dann aber sehen mussten, dass die Mitbewerber damit vom Landrat dekoriert (und beworben) wurden.

Jetzt sind also wieder besondere Unternehmenswerte und -qualitäten gefragt. „Durch ein Gütesiegel können Betriebe ihre vorbildlichen Leistungen zeigen. Gleichzeitig soll die Zertifizierung Vertrauen und Sicherheit bei Kunden, Mitarbeitern und Interessenten schaffen“, heißt es denn auch in der Ausschreibung.

„Die Auszeichnung regt Unternehmen dazu an, ihre meistens ohnehin schon hohen Ansprüche an sich selbst zu reflektieren und dabei die ein oder andere Schraube noch einmal zu justieren“, so Robert Abts, der Leiter der Wirtschaftsförderung des Rhein-Kreises Anmeldungen sind bis zum 31. Mai möglich.

Das Gütesiegel „Zukunft Mittelstand“ ist von der Wirtschaftsförderung in Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region entwickelt und vom Land Nordrhein-Westfalen und von der Europäischen Union gefördert worden. Mit dem erstmals vergebenen Zertifikat wurden mittelständische Betriebe aus dem Rhein-Kreis ausgezeichnet, die im Unternehmensalltag herausragende Leistungen in den Bereichen Innovation, Service, Qualitätskontrolle, Arbeitgeberqualität sowie Gesellschaft und Verantwortung vorweisen können. Die Auszeichnung wird in drei Stufen (Gold, Silber, Bronze) und für einen Zeitraum von zwei Jahren verliehen.

Alle zwei Jahre kann eine Rezertifizierung angestrebt werden. Bei Organisation und Prüfung wird die Kreiswirtschaftsförderung von der „IMB GmbH“ aus Grevenbroich und von der „Offensive Mittelstand“ aktiv unterstützt.

„Wir haben im Rhein-Kreis Neuss hervorragende Unternehmen, die nicht nur sich selber, sondern auch den Standort weiterbringen. Mit der Wirtschaftsförderung und der ,Offensive Mittelstand’ möchten wir dem Mittelstand der Zukunft eine gute Plattform bieten“, zeigt sich Wolfram Kuhnen, Geschäftsführer der „IMB“, sicher.

Teilnehmen können alle kleinen und mittelständischen Unternehmen aus dem Rhein-Kreis. Interessierte Betriebe wenden sich an die Wirtschaftsförderung des Rhein-Kreises oder an die „IMB“. Nähere Informationen unter

www. zukunft-mittelstand-rkn.de

(Kurier-Verlag)