Tolle Eindrücke bei Fackelbereisung machen Lust auf mehr Schützen kritisieren Krützen und das „Einkaufsparadies“

Grevenbroich · "Unser Klaus will hoch hinaus, doch es kommt nur Kleines raus." So haben die Mannen des Jägerzuges "St. Hubertus" ihre Fackel überschrieben, in der sie den Dienstwagen des Bürgermeisters auf Korn nehmen: Der "Smart" ist zwar kleiner als der alte, dafür aber in der Unterhaltung teurer und natürlich nur innerhalb der Stadt einsetzbar (hier zur Not auch mit Fahrer).

Innenstadt-Kritik I: Die Maus ergreift die Flucht, weil sie nur Brot und Schuhe findet.

Foto: Fotos: (alle) Gerhard Müller

Geht es weiter weg, steht dem Bürgermeister natürlich ein größerer Wagen aus dem "Pool" der Verwaltung zur Verfügung (siehe großes, oberes Bild).

Innenstadt-Kritik II: Loriots Engel bleibt nackt, weil er nur eine Brille und Pumps findet.

Auch ein guter Spruch: "Die Innenstadt, die ist ein Graus. Da nimmt selbst die Maus Reißaus." Damit will der Jägrzug "St. Florian" die Kritik an der Grevenbroicher Fußgängerzone auf den Punkt bringen: Das einzige, das die Maus (übrigens mit klappbaren Ohren ausgestattet) an der "City-Meile" gefunden hat, sind Schuhe und Brot.

Mit der „Tigerente“ werden bürgermeisterliche Tanzkünste gelobt.

In die gleiche Kerbe schlägt auch die Baugemeinschaft von "Mer stonn zesamme" und "Rösige Boschte". Ihr überdimensionaler Loriot-Engel (er wirkt ein wenig wie eine Mischung aus Angela Merkel und Ursula Kwasny!) ist nackt — bis auf eine Brille und ein Paar Pumps. "Wie soll die City denn gedeihen, nur Optik, Schuhe, Bäckereien", lautet das Motto.

Diese Fackel aus der Baugemeinschaft Willy Helfensteins ist diesmal "nur" sieben Meter lang und wird sich bis zu einer Höhe von über fünf Metern schwebend durch den Zugweg bewegen, sich drehen und mit den Flügeln schlagen. "Schön, nicht alles bis auf den letzten Zentimeter auszureizen", begründet Helfenstein die überraschende Abkehr von der bisherigen Devise "Größer, höher, breiter".

"Bleibt zu hoffen, dass das Einkaufs- und Gastronomie-Angebot sich in der nächsten Zeit wieder mehr einem paradiesischen Zustand annähert. Gute Ansätze sind aus unserer Sicht an der Breite Straße zu erkennen", so Willy Helfenstein.

"Der Ententanz ist der neue Hit, sogar Klaus Krützen, der tanzt mit", haben die Fackelbauer der Jägerzüge "St. Bernardus" und "Feucht Fröhlich" in diesem Jahr ihr Projekt überschrieben. Und den Bürgermeister wird es freuen, bei der "Tigerenten"-Fackel ohne Seitenhiebe davon zu kommen. Anlass ist eine Stadtwette, die im Sommerloch für bessere Einschaltquote beim Lokalradio sorgen sollte.

Bleibt als letztes die Fackel der "Jröne Jonge", die mit ihrer "Jünter"-Fackel für echte königliche Gänsehaut sorgten. Dabei — das machte Zug-sprecher Willi Peitz deutlich —

liegen alle notwendigen Genehmigungen der "Borussen" aus Mönchengladbach vor, die Fohlen-Nachbildung auch als

"Jünter" durch die Straßen fahren zu lassen. Und der ist mit einer Höhe von 5,8 Metern und mit einer Breite von drei Metern wirklich imposant. Gebaut wurde die Fackel wiederum mit Unterstützung von Zugfrauen, die sogar mitgeschweißt haben.

-gpm.

(Kurier-Verlag)