Mutiges Fachunternehmen gesucht: Mächtige Buche bedroht den Willibrordusbrunnen
Neuenhausen · Der Willibrordusbrunnen auf dem kleinen Welchenberg ist ein Jahrhunderte altes Wahrzeichen von Neuenhausen. Seit Generationen hegen und pflegen die Neuenhausener ihr Kleinod. Wenn heute auch keine Pilger mehr kommen, so ist das Gebiet für Spaziergänger sehr attraktiv, denn der Brunnen ist in eine idyllische Natur eingebettet. Nun ist auf einmal diese Natur zur Bedrohung geworden.
Oberhalb des Brunnens steht eine alte, etwa 30 Meter hohe Buche mit dicken Verästelungen. „Der Baum ist aufgrund der Trockenheit im Boden leider abgestorben und droht nun bei einem Sturm genau über den Brunnen zu fallen“, erläutert Peter-Josef Flahs vom Kirchenvorstand.
Der katholischen Kirche gehört das Gebiet rund um die ehemalige Pilgerstätte. Deshalb wandte sich Pfarrer Meik Schirpenbach direkt an Bürgermeister Klaus Krützen. Der reagierte auch und schickte Experten vom Forsthof und Baubetriebshof. Die machten sich vor Ort ein Bild von der Lage.
Und diese Lage ist leider sehr kompliziert: Der Brunnen ist auf halber Strecke in einen Hügel gebaut. Rundherum ist alles bewaldet und auf den Hügel führt nur ein schmaler Spazierweg. „Eigentlich müsste ein Facharbeiter, gut gesichert, auf den Baum klettern und ihn Stück für Stück absägen“, erklärt Peter-Josef Flahs. „Aber ob der Baum dafür noch standfest genug ist, bezweifeln die Fachleute der Stadt. Sie suchen nun nach einem Unternehmen, das auf schwierige Baumfällungen spezialisiert ist.“
Leider habe es bis jetzt noch kein Angebot von einem solchen Betrieb gegeben. Deshalb hoffe der Kirchenvorstand, dass der Baum noch eine Weile durchhält.
„So kann man es aber nicht lassen, schon aus Sicherheitsgründen nicht,“ meint Peter-Josef Flahs. Zu klären ist auch die Frage, wer die Kosten für die bestimmt sehr teure Baumfällung zu tragen hat.
Und er weist noch auf ein anderes leidiges Thema hin, das man nicht in den Griff bekommt, nämlich die Mountainbiker. Der Willibrordusbrunnen wird von einer großen halbrunden Mauer begrenzt. „Durch die Bodenerschütterungen, die die Mountainbiker beim Fahren erzeugen, bekommt die Mauer Risse“, ärgert sich Peter-Josef Flahs im Gespräch mit der Redaktion des Erft-Kurier.
Diese Risse würden zwar immer wieder ausgebessert, aber das sei leider nur von kurzer Dauer. Alle Versuche vom Forsthof, durch natürliche Sperren den Fahrern die Fahrt über den Welchenberg zu verleiden, seien leider gescheitert.