Landrat Hans-Jürgen Petrauschke in der Pressekonferenz zur Kriminalitätsentwicklung Mehr Delikte, höhere Aufklärung, jeder dritte Täter „nicht deutsch“
Grevenbroich · „Auch im Jahr 2023 lebten die Bürger des Rhein-Kreises sicher. Es konnte erneut mehr als jede zweite Straftat geklärt werden“, versuchte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei Pressekonferenz zur Kriminalitätsentwicklung am Donnerstag Zuversicht auszustrahlen. Allerdings musste er von deutlich gestiegenen Zahlen bei den Straftaten im Allgemeinen und (ähnlich wie Landes-Innenminister Reul) bei nicht deutschen Tatverdächtigen berichten.
„Die Corona-Zeit ist längst vorbei. Die damit verbundenen Rückgänge in den Statistiken sind Geschichte“, eröffnete der Landrat seine Ausführungen. Die Zahlen seien so hoch wie seit 2016 nicht mehr. In 2023 wurden insgesamt 30.086 Straftaten registriert, das ist eine Zunahme um zwölf Prozent. Die Aufklärungsquote liegt aktuell bei 53,2 Prozent.
Die Anstieg bei der Delikten zieht sich durch so gut wie alle Bereiche: Gewaltkriminalität (Straftaten gegen das Leben, Raubdelikte, gefährliche und schwere Körperverletzungen): ein Plus von knapp 20 Prozent. Straßenkriminalität (Sachbeschädigungen und Diebstähle): ein Plus um 13 Prozent. Einbruchskriminalität: Auch hier gab es eine mehr als deutliche Zunahme der Einbrüche um 364 auf 989.
Landrat Petrauschke im weiteren: „Deutlich ist die Zunahme der Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen. Hier ist eine Steigerung von 13,4 Prozent zu verzeichnen. Während die Gesamtzahl aller Tatverdächtigen um 6,6 Prozent gestiegen ist.“ Jeder Dritte Tatverdächtige habe keinen deutschen Pass. „Ihr Anteil an der Bevölkerung im Rhein-Kreis beträgt dagegen nunr 13,8 Prozent“, rechnete Petrauschke vor.
Der Landrat wörtlich: „Diese negative Entwicklung darf nicht verharmlost oder gar verschwiegen werden. Eine genaue Analyse der Situation und der Gründe für den Zuwachs ist erforderlich.“
Petrauschke verwies auf Landesinnenminister Reul, der folgende Gründe ins Feld geführt habe: Die Gesamtzahl der Tatverdächtigen sei gestiegen. Der demografische Wandel und die Steigerung des Anteils nichtdeutscher an der Bevölkerung. Die Freizügigkeit in Europa. Kulturelle Unterschiede und Gewalterfahrungen während der Flucht
Dessen ungeachtet versprach Landrat Hans-Jürgen Petrauschke: „Wir werden uns weiterhin mit all unseren Kräften und Möglichkeiten einsetzen, um die Sicherheit der Bürger im Rhein-Kreis zu gewährleisten.“
Der Wohnungseinbruchdiebstahl bleibe dabei weiterhin ein Schwerpunkt der polizeilichen Aufgabenwahrnehmung. „Das Sicherheitsempfinden der Bürger wird durch einen Wohnungseinbruch erheblich beeinträchtigt. Neben dem finanziellen Schaden ist es vor allem das Empfinden, in seinen eigenen vier Wänden nicht mehr sicher zu sein. Wir werden daher alles tun, um Tatverdächtige dingfest zu machen und die Fallzahlen zu senken. Jeder Wohnungseinbruch ist einer zu viel“, so Petrauschke wörtlich. In diesem Zusammenhang verwies auf die Bande, die im vergangenen Jahr nach einer Einbruchserie in Grevenbroich und Jüchen dingfest gemacht werden konnte.