Einsatzzahlen bei der Kreisleitstelle Feuerwehr und Rettungsdienst rückten mehr als 85.000 Mal aus
Grevenbroich · Die Einsatzzahlen der Feuerwehren und des Rettungsdienstes im Rhein-Kreis sind weiterhin hoch. So verzeichnete die integrierte Leitstelle für Rettungswesen, Feuer- und Katastrophenschutz des Kreises 2023 insgesamt 85.072 Einsätze für Rettungsdienst, Krankentransport und Feuerwehr.
Zum Vergleich: In den Vorjahren waren es 93.016 (2022), 84.693 (2021), 76.517 (2020) und 80.929 (2019). Pandemiebedingt waren insbesondere Rettungsdienst und Krankentransporte in den Jahren 2021 und 2022 extrem gefordert, während die Zahl der Einsätze im Lockdown 2020 niedriger als in den anderen Jahren lag.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke stellt fest, dass die Zahl der Einsätze tendenziell steigt und betont: „Dies führt zu einer deutlichen Mehrbelastung der Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Rettungsdienstes.“ Leider werde die Notrufnummer 112 häufig auch dann angerufen, wenn kein wirklicher Notfall vorliege. Petrauschke appelliert an die Bevölkerung im Kreis: „Wichtig ist, dass die 112 nur in lebensbedrohlichen Situationen aufgrund von Krankheit oder Unfall gewählt wird. Wenn bei medizinischen Problemen kein akuter Notfall vorliegt, sind die Hausärzte beziehungsweise außerhalb der Sprechzeiten der ärztliche Notdienst unter der Nummer 116 117 zuständig.“
Für die Leitstelle des Rhein-Kreises waren unterschiedliche Flächenlagen bei Unwettern die einsatzreichsten Tage. Hier ist insbesondere die Vielzahl von unterschiedlichen Notrufen – von umgestürzten Bäumen bis hin zu vollgelaufenen Kellern – die größte Herausforderung für die Einsatzbearbeiterinnen und Einsatzbearbeiter.
„Bei einer Vielzahl von eingehenden Notrufen zum Beispiel bei einem Sturm müssen die Disponenten priorisieren und dementsprechend die Rettungskräfte in die Einsätze schicken“, erläutert Marcus Mertens, Leiter des Amtes für Sicherheit und Ordnung des Rhein-Kreises, und fügt hinzu: „Zum Glück waren 2022 im Rahmen solcher Lagen keine schwer verletzten Personen oder gar Tote zu beklagen.“
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke würdigt die Arbeit der Ehren- und Hauptamtler: „Es ist gut zu sehen, dass unsere Einsatzkräfte immer zur Stelle sind und großartige Arbeit leisten, wenn professionelle Hilfe benötigt wird. Allen, die sich so für unsere Gemeinschaft einsetzen, gilt mein besonderer Dank.“
Es könne nicht hoch genug anerkannt werden, dass die Kreisleitstelle, die Feuerwehren, die Polizei und die Hilfsorganisationen seit Jahren bewährt zusammenarbeiten, betont Petrauschke.
Die Feuerwehren im Kreisgebiet rückten im vergangenen Jahr 7.292 Mal aus; im Jahr davor bilanzierte das Amt für Sicherheit und Ordnung des Rhein-Kreises 7.359 Feuerwehr-Einsätze. Erneut standen dabei häufig technische Hilfeleistungen im Vordergrund, von der Personenrettung bei Verkehrsunfällen bis zum Sturmeinsatz bei abgeknickten Bäumen.
51.016 Mal schickte die Leitstelle im vergangenen Jahr den Rettungsdienst los; dies waren ca. 4.400 Alarmierungen weniger als 2022. Mit 26.764 Einsätzen spielte auch der Krankentransport eine wichtige Rolle im Aufgabenspektrum der Leitstelle Rhein-Kreis.
Alle Anrufe unter 112 gehen rund um die Uhr in der Kreisleitstelle am Hammfelddamm in Neuss ein. Insgesamt 38 Einsatzbearbeiter – alles erfahrene Einsatzkräfte – nehmen im Schichtdienst die Anrufe an. Sie koordinieren die Einsätze im Kreisgebiet und alarmieren bei Bedarf die 1.900 Feuerwehrkräfte und 400 Helfer im Rettungsdienst.