Fraktionen einigen sich auf neues ISEK-Konzept: „Busse werden in der Bahnstraße nicht mehr fahren“
Überraschende Wendung in Sachen ISEK und Umbau der Bahnstraße: Bürgermeister Klaus Krützen und die Chefs aller Ratsfraktionen haben sich jetzt auf einen Kompromiss geeignet, der gestern öffentlich bekannt gemacht wurde.
Grevenbroich. „Die Bahnstraße zeigt sich heute nicht als Straße mit Innenstadtflair. Sie besitzt durch die Dominanz der breiten Fahrbahn und der reduzierten Gehwegbereiche nach wie vor den Charakter einer Hauptdurchgangsstraße, obwohl sie diese Funktion seit dem Bau des Elsbachtunnels verloren hat“, leiten Krützen, Wolfgang Kaiser (CDU), Horst Gerbrand (SPD), Carl Windler (UWG), Markus Schumacher (FDP), Dirk Gawlinski („Grüne“), Martina Suermann („Mein GV“) und Walter Rogel-Obermanns („Linke“) ihre gemeinsame Erklärung ein.
Die Umgestaltung der Bahnstraße mit dem Ziel, diese als Verbindungsachse Bahnhofsquartier - Innenstadt durch höhere Aufenthaltsqualität, angemessene Grüngestaltung und einer Verbesserung der Situation für Fußgänger und Fahrradfahrer auszuprägen, sei ein ISEK-Kernelement.
„Nach der Umgestaltung des ersten Abschnitts zwischen Karl-Oberbach-Straße und Ostwall hat sich die Notwendigkeit ergeben, die bisherigen Planungen zu überdenken“, so die acht Politiker.
Nach intensiver Diskussion habe man sich auf „wesentliche Eckpunkte“ verständigt, die durch die Fraktionen als gemeinsamer Antrag eingebracht werden:
Blockparken wird im ersten Abschnitt in Längsparken umgewandelt. Im zweiten und dritten Abschnitt wird ausschließlich Längsparken eingerichtet. „Dies ermöglicht im ersten Abschnitt eine maßvolle Verbreiterung der Fahrbahn zwischen Montzstraße und Graf-Kessel-Straße, um den Interessen von Fahrradfahrern Rechnung zu tragen“, so die Politiker weiter.
Im zweiten Abschnitt soll es weiterhin einen Zweirichtungsverkehr geben, im dritten Abschnitt nur in der Rheydter Straße. Durch bauliche und gestalterische Elemente mit einer mäandrierenden Wirkung (Baumscheiben, Parkplätze) werde sichergestellt, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern eingehalten werden muss. Busse werden in der Bahnstraße nicht mehr fahren.
Im zweiten und dritten Abschnitt soll ein Radweg im Zweirichtungsverkehr in roter Markierung mit 2,50 Meter Breite angelegt werden.
Klaus Krützen stellvertretend für die Ratsmitglieder: „Diese Punkte greifen die Anregungen und Bedenken aus der Bürgerschaft auf und entsprechen dem Grundgedanken hinsichtlich der Umgestaltung der Bahnstraße.“
Die Verwaltung werde diesen Kompromiss in eine Gestaltungsplanung umsetzen, die im Rahmen einer Informationsveranstaltung vorgestellt wird. Eine Beschlussfassung im Stadtrat erfolgt im Januar, so dass sichergestellt ist, dass die Fördergelder planmäßig abgerufen werden können.