Innung sprach Nachwuchskräfte aus der Region los Genuss-Experten im Fleischerhandwerk

Kapellen · Acht Fleischer und vier Fachverkäuferinnen im Lebensmittelhandwerk konnten sich jetzt über den Abschluss ihrer Ausbildung freuen. Ihren Erfolg feierten sie mit der Fleischer-Innung.

Obermeister Willi Schillings (Dritter von rechts) sprach die Nachwuchskräfte im Fleischerhandwerk im Beisein von Kreisdezernent Gregor Küpper, Studienrat Lukas Hentschel und Kreislehrlingswart Johannes Schmitz (von links) los.

Foto: Kreishandwerkerschaft

„Willkommen in unserer Handwerkerfamilie“, rief Obermeister Willi Schillings den neuen Fachkräften zu. Zuvor hatte er sie nach alter Tradition feierlich von den Pflichten des Lehrvertrags losgesprochen und in den Gesellenstand erhoben. Schillings plädierte für einen bewussten und respektvollen Umgang mit dem hochwertigen Produkt Fleisch. „Lebensmittel sind Mittel zum Leben“, betonte der Obermeister.

Es brauche handwerkliches Know-how in der Fleischerei, denn die Menschen würden auch künftig viel Wert auf gesunde Nahrungsmittel und regionale Herkunft legen, sagte Gregor Küpper, Gesundheitsdezernent des Rhein-Kreises: „Das unterstreicht die Bedeutung des Lebensmittelhandwerks als Gegengewicht zur Industrie und ihren Fertigprodukten.“

Er sei überzeugt von der sehr hohen Qualität der in der Region hergestellten Fleischwaren, fügte Küpper während der Lossprechungsfeier in den Räumen der Landmetzgerei Schillings in Kapellen hinzu. Dies sei das Resultat langer Tradition und sorgfältiger Ausbildung. „Beim Handwerk weiß man, wo die Rohstoffe herkommen und wie sie verarbeitet werden“, erklärte der Kreisdezernent.

Was ist in der Wurst? Diese Frage muss Angela Neumann häufig beantworten. „Die Kunden interessieren sich für die Inhaltsstoffe und erwarten natürlich eine kompetente Antwort“, erzählt die Fachverkäuferin. Die 23-Jährige hat die Ausbildung in einem „Rewe-Markt“ als Jahresbeste abgeschlossen. In der Prüfung musste sie unter anderem eine Braten-Schinken- sowie eine Fingerfood-Platte anrichten und ein Beratungsgespräch für eine Grillparty führen.

Nach dem Abitur begann Angela Neumann zunächst ein Studium der Elektro- und Informationstechnik. Schon während ihrer Schulzeit hatte sie in einer Metzgerei gejobbt – nun erkannte sie, dass ihr das praktische Arbeiten viel mehr Spaß machte als das Studieren, und sattelte um. „Ich mag es, Kunden zu beraten und die Produkte ansprechend zu präsentieren – dieser Beruf ist meine Berufung“, sagt die 23-Jährige.

Sie selbst isst am liebsten Kalbsleberwurst, Schinkenwurst und gekochten Schinken. In den nächsten beiden Jahren will sich Angela Neumann zur Verkaufsleitung qualifizieren, auch die Meisterprüfung als Fleischerin könnte ein Thema sein. Weiterbildungsmöglichkeiten gebe es genug, sagt sie, bis hin zu einem Studium der Ernährungswissenschaft.

Ihr und den übrigen neuen Genuss-Experten im Fleischerhandwerk gratulierten Studienrat Lukas Hentschel vom Berufskolleg Elly-Heuss-Knapp-Schule in Düsseldorf sowie Johannes Schmitz, Kreislehrlingswart der Kreishandwerkerschaft Niederrhein. Mit der handwerklichen Ausbildung hätten sie die richtige Entscheidung getroffen, betonte Schmitz. Nun beginne für sie ein neuer Lebensabschnitt – das selbstständige Arbeiten als Fachkräfte im Betrieb.

„Ihr habt eine Vorbildfunktion für die nachfolgenden Auszubildenden und seid bestens qualifiziert“, sagte der Kreislehrlingswart.

(-ekG.)