Krützen lobt Möller Nächste B-Steuer-Erhöhung soll doch noch vermieden werden
Grevenbroich · Schützen-Fahnenübergaben, Geschäftseröffnungen, bei denen sich der Bürgermeister vertreten lässt. Und immer öfter hört man von Bürgern, dass es zunehmend schwieriger sei, bei Klaus Krützen einen Termin zu bekommen. Der nickt. Und sagt, dass es dafür gleich zwei gute Gründe geben würde...
„In meiner zweiten Amtszeit will ich den Schwerpunkt auf die Funktion des Stadtdirektors legen“, benennt Bürgermeister Klaus Krützen den einen Hintergrund. Die Repräsentation will er dafür in die Hände seiner beiden Stellvertreter legen, die sogar seine Bürgersprechstunde übernehmen sollen.
Er selbst wolle „ganz viel nach innen“ gerichtet arbeiten. Er habe den Mitarbeitern im Rathaus ganz klar gesagt: „Ich will nicht der Bürgermeister sein, von dem die Leute einst sagen: Danke, der Sanierungsplan hat nicht geklappt. Wir müssen jetzt in den Nothaushalt.“
In diesem Sinne hat er in den zurückliegenden Wochen ganz viele interne Gespräche in Sachen Haushalt geführt: Mit immer sechs, acht Leuten je Fachbereich habe man sich jede einzelne Haushaltsposition angesehen, sie mit den Rechnungsergebnissen der vergangenen Jahre und der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung abgeglichen. Dabei immer auf der Suche, nach sinnvollen Einsparungsmöglichkeiten. „... auch im Personalbereich“, macht der Rathaus-Chef im Interview sehr deutlich.
Des Lobes voll ist Klaus Krützen für den neuen Kämmerer Frank Möller („Der macht einen sehr, sehr guten Job.“) und sein Team, bei dem inzwischen alle Planstellen besetzt seien.
Krützens Ziel sind „bemerkbare Einsparungen“ im Haushalt, um die für 2023 geplante zweite Stufe der Grundsteuer-B-Erhöhung vermeiden zu können.
Dabei handelt es sich um eine Summe von drei Millionen Euro, von denen der Bürgermeister 80 bis 85 Prozent im kommenden Haushalt der Stadt einsparen will.
Der Rest könnte über Einzelgebühren eingespielt werden, die im Vergleich zu anderen Kommunen in Grevenbroich noch niedrig seien. Als Beispiel nennt er die Baugebühren für Bauwillige und die Mieten, die zum Beispiel bei Hochzeiten im Museum gezahlt werden müssten. „Da ist noch Musik nach oben drin“, so der SPD-Politiker wörtlich.
Er gesteht ein, dass in diesen internen Ämterrunden „teilweise harte Diskussionen“ geführt worden seien. Vor allem die Bereiche Jugend und Soziales seien nun einmal hochproblematisch. Es sei aber jedem Einzelnen klar gewesen, dass er zu Sanierung des Haushalts beitragen müsse.
„Ich bin ganz optimistisch, dass wir das mit der Vermeidung der zweiten Stufe Grundsteuer B hinkriegen können“, sagt Krützen der Redaktion des Erft-Kurier. Dies bedürfe noch vieler Gespräche „und am Ende des Tages muss die Politik mitmachen.“
Der Bürgermeister zeigt sich nicht nur hier hoffnungsfroh. Er kündigt vielmehr für das kommende Jahr „den nächsten Step“ an: In Sachen KiTa-Beiträge sieht er die „Möglichkeit, sich sehr positiv verändert für Grevenbroich aufzustellen“, deutet er ein wenig geheimnisvoll an.