Startschuss gefallen KiTa als „Keimzelle“ einer neuen „Coens“
Grevenbroich · Marcus Töpp, Center-Manager von Montanushof und „Coens-Galerie“, hatte schon im großen Interview mit dem Erft-Kurier darüber nachgedacht, die „Mall“ an der Kölner Straße durch die Ansiedlung einer Kindestagesstätte in eine ganz neue Richtung zu entwickeln. Ihr ein ganz neues und zukunftsträchtiges Leben einzuhauchen. Jetzt hat es den Startschuss dafür gegeben.
Architekt Markus Schmale sprach offen von einem „Sterben der Malls“ in den vergangenen Jahrzehnten: Die kleineren Einkaufszentren hätten aufgrund geänderter Erwartungshaltungen kaum noch Überlebenschancen. Auf der anderen Seite seien sie bestens erschlossen, bestens angebunden, hätten viele Parkplätze und würden eine belastbare Tragesubstanz bieten. Alles in allem Grund genug, sie einem neuen „Leben“ zuzuführen. Klar, dass hier das Stichwort „nachhaltig“ fallen muss. Erster Schritt soll (wie berichtet) eine KiTa im Bereich des ehemaligen Elektronikmarktes sein. Die genauen Pläne wurden jetzt von Marcus Töpp, Markus Schmale, seinem Mitarbeiter Michael Müller und Jugend-Neu-Dezernent Florian Herpel vor Ort vorgestellt.
Der besondere Clou: Aus dem Dach sollen drei große Flächen ausgeschnitten werden, so dass sich in der KiTa drei verglaste Innenhöfe ergeben, die nicht nur für Lichtdurchflutung, sondern auch für verglaste Spielflächen sorgen, auf der die Kiddies vollkommen ungefährdet Wind und Wetter hautnah erleben können. Wie Michael Müller betonte, sei das statisch überhaupt kein Problem. Die Betonteile würden von einem Fachmann millimetergenau eingemessen, ausgeschnitten und dann per Technik weggehoben.
In einen der Innenhöfe soll dann eine Treppe kommen, die auf das obere Parkdeck führen soll. Denn dort soll der Außenbereich der KiTa entstehen: Ein Drittel der Parkfläche soll eingezäunt und begrünt werden. Hierfür plant jetzt schon Landschaftsarchitekt Müller aus Willich: „Der kann schöne Gärten“, bekräftigt Schmale. Da das Parkdeck für viele parkende Autos ausgelegt ist, machen spielende KiTa-Kinder natürlich auch keine statischen Schwierigkeiten, betonen die beiden Planer. Den Bauantrag wollen sie im „ersten oder frühen zweiten Quartal“ des kommenden Jahres stellen. Der Bau soll dann im Spätsommer starten. Rund 3,5 Millionen Euro will der Besitzer der „Coens-Galerie“ in diesen Umbau finanzieren. Die Summe soll sich über einen langfristigen Mietvertrag mit der Stadt amortisieren.
Außerdem glaubt Marcus Töpp an eine Initialzündung: „Die KiTa als Keimzelle, wo einiges nachkommen kann, wenn genügend Mut und Schwung der Grevenbroicher da ist“, sagte er wörtlich. Und es gebe schon erste Ideen und Anfragen – für einen Laden für Kindersachen, ein Eltern-Café oder auch einen Second-Hand-Laden für alles rund ums Kind. Das sieht auch Florian Herpel so. Er sprach vom „ersten Dominostein“, um die „Coens“ als „einen Ort der Begegnung“ auszubauen und „um wieder Leben in der Stadt zu haben“. Übrigens verriet Töpp, dass es für den ehemaligen Sportstudio- und Sauna-Bereich die Idee eines „Co-Working-Space“ gebe. Und auch über eine Begegnungsmöglichkeit für Senioren oder die Generationen werde nachgedacht, plauderte der Center-Manager aus.