Stiftung des Kunstvereins Grevenbroich Jetzt heißt es „Platz nehmen“ im Stadtpark
Grevenbroich · Los Angeles, London, Moskau, Berlin und jetzt auch Grevenbroich – überall heißt es „Platz nehmen“ auf Licht-Bank-Objekten des Lichtdesigners Bernd Spiecker aus Meerbusch. Zum Jubiläum der Landesgartenschau und zum Zehnjährigen des Kunstwerks „permanent lightning“ hatte der Kunstverein Grevenbroich beschlossen, am Standort der Blitz-Skulptur, also direkt am Eingang zur Landesgartenschau, drei beleuchtete Bänke aufzustellen und diese der Stadt und den Bürgern zu stiften.
Wegen der Corona-Pandemie hatte sich die Übergabe leider verzögert. Doch jetzt war sie in einem angemessenen Rahmen unter dem Motto „LichtAchseKunst“ endlich möglich. Ein richtiges Event wurde daraus gemacht mit musikalischer Begleitung der Band „The Jazz !!! Brothers“, auch für das leibliche Wohl wurde gesorgt.
Über 500 Bänke des Künstlers sind mittlerweile auf der ganzen Welt zu finden, wie er verrät: „Meine Philosophie, als ich vor zwölf damit angefangen war, dass ich Menschen zusammenbringen möchte auf meinen Lichtobjekten. Dass sich wildfremde Menschen dort kennenlernen, ist meine Kunst.“ Und die hat sogar schon zu einer Hochzeit geführt, berichtet Spiecker von einem Paar, das sich auf einer seiner Bänke beim „Festival of Lights“ in Berlin kennen und lieben lernte.
Die Lichtobjekte bestehen aus langlebigem Plexiglas auf einem Edelstahl-Grundgestell, sodass Besucher lange Freude an den Bänken haben. Mit moderner LED-Technik ausgestattet sorgen sie für eine ganz besondere Stimmung in den Abendstunden. Eine Las-Vegas-Stimmung soll nicht erzeugt werden, wie der Künstler erklärt, es gehe nicht um Effekthascherei.
Und Hans-Joachim Onkelbach, Vorsitzender des Kunstvereins, ergänzt: „Die Bänke erstrahlen in weichen, ruhigen Farben und laden zum Verweilen und zur Entspannung ein. Bernd Spiecker war es wichtig, zum Ausdruck zu bringen, dass Licht und Farbe für Leben, Kommunikation und Emotionen stehen. Sie öffnen neue Dimensionen der Wahrnehmung.“
Die Farbsteuerung funktioniert über eine App, mit der müssen sich Onkelbach und die Mitglieder des Kunstvereins aber erst noch auseinandersetzen, wie er schmunzelnd zugibt. Zu besonderen Anlässen soll es in Zukunft auf jeden Fall auch verschiedene Farbspiele geben. Inmitten des Stadtparks entsteht so ein neuer Anlaufpunkt für Besucher, Anwohner und Kunstinteressierte, der auch einlädt, die Umgebung genauer zu betrachten.
Als erstem Bürger der Stadt wurden Bürgermeister Klaus Krützen, der natürlich direkt Platz nehmen durfte, die Bänke übergeben. Er freute sich sehr über die Stiftung des Kunstvereins, da „in einer Stadt wie Grevenbroich, die sich im Strukturwandel befindet und jeden Euro zwei- bis dreimal umdrehen muss, Kunst leider häufig hinten ansteht“.