Erste Ideen auf dem Tisch: „Das ernergiekluge Dorf“
Grevenbroich · Die Antwort gefiel SPD-Chef Daniel Rinkert spürbar nicht: Wolfgang Wackerl testierte der Stadt eine gute Mitarbeit am „Runden Tisch“ der IRR und schrieb den Namenswechsel für unsere Region dem Einsatz von Bürgermeisterin Ursula Kwasny zu.
Die SPD hatte in den vergangenen Wochen dem Rathaus und speziell Bürgermeisterin Ursula Kwasny vorgeworfen, in der IRR – die „Innovationsregion Rheinisches Revier“ soll die Zeit nach der Braunkohle strukturieren helfen – viel zu wenig präsent zu sein. Das sollte ihm Wolfgang Wackerl, dessen Planungsbüro für die IRR die strategische Projektentwicklung übernommen hat, im Planungs-Ausschuss bestätigen.
Doch der machte klar, dass der neue Namen für den hiesigen Innovationsraum auf Kwasny zurückgeht. Die hatte von vorneherein gegen „Neue Erft“ gewettert. „Wenn die Arbeitsplätze von Tagebau und Kraftwerken wegfallen, hilft der Stadt die Erft als Wandergebiet nicht weiter. Ich brauche dann neue Arbeitsplätze für die Stadt“, so die Bürgermeisterin schon Anfang des Jahres gegenüber dem Erft-Kurier.
Sie forderte den Dreiklang „3E – Erft, Energie, Entwicklung“. Und setzte sich damit am „Runden Tisch“ für unsere Region durch. Auch die Kollegen aus den anderen Städten und Gemeinden, Verbänden und Unternehmen bewerteten den Dreiklang als zukunftsträchtiger, in die richtige Richtung weisend.
Wackerl warb ansonsten für den Ideenwettbewerb, den die IRR ausgeschrieben hat: Hier können Städte, Unternehmen und Privatleute bis August zukunftsträchtige Projekte einreichen.
Der Planungsfachmann nannte Ideen, die im „Runden Tisch“ aufs Tapet gekommen sind: Es könne um die Optimierung der Verkehrsanbindung gehen. In „Kompetenzfeldern“ könnten grüne Techniken, Logistik, energieintensive Techniken, alternative Energien thematisiert werden. Dorfentwicklungsprozesse („das älter werdende Dorf“, „das energiekluge Dorf“) oder auch die etwas andere Landwirtschaft (Agrobusiness; Abwärme-Projekte) könnten projektiert werden. Man könne aber auch die künftige Nutzung der Frimmersdorfer Kraftwerksfläche oder die künftige Erschließung der großen Rekultivierungsgebiete thematisieren.
Eine Art Jury wird die eingereichten Projekte dann auf ihre „Zukunftstauglichkeit“ bewerten, sie präsentieren und bei der Realisierung helfen. Wackerl machte allerdings deutlich, dass die IRR (derzeit noch) „keinen eigenen Topf“ habe, dass aber das Ja der IRR bei „bestehenden Förderprogrammen für Rückenwind“ sorgen könnte.
Dorothea Rendel, Leiterin des Fachbereiches Stadtplanung/Bauordnung, betonte, dass die Stadt „jede Menge von Ideen“ habe. „Die müssen allerdings noch abgestimmt werden.“ Sie machten ihrer Meinung nach nur dann Sinn, wenn es zu einer Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region kommen würde. Sollte ein Projekt nicht den Segen der IRR finden, bedeute das nicht das Ende: „Wir machen ja nicht nur IRR, sondern arbeiten ja auch ganz normal weiter“, so Rendel zu den Planungs-Politikern.