Diesmal aber lädt er ab Freitag zu einer Ausstellung in die ehemalige Synagoge in Hülchrath ein.
Dabei traf er die Wahl des Ausstellungsraumes ganz bewusst, „da die Ausstellung in einer Zeit stattfindet, da rechtspopulistische Strömungen immer selbstbewusster auftreten.“ Und da will Brozio, der sich seit vielen Jahren auf bei „amnesty international“ engagiert, ganz klar ein Zeichen setzen.
Brozio schildert die Geschichte der Hülchrather Synagoge, die von der jüdischen Gemeinde von 1876 bis 1933 als Gotteshaus genutzt wurde. „Auf Druck der Nationalsozialisten wurde die Synagoge an einen örtlichen Geschäftsmann verkauft. Danach wurde die ausgerechnet als Schlachthaus und Wurstküche genutzt“, berichtet Roland Brozio. Erst 1998 wurde sie dann als Kultur- und Begegnungsstätte zur Verfügung gestellt. Aber auch bei den ausgestellten Bildern – Ursula Küppers, genannt „Knöt“, zeigt Arbeiten aus sechs Jahrzehnten – ist dieser Anspruch zu sehen. Der Bogen reicht von alttestamentarischen und mythologischen Themen bis hin zu einem Werk gleich im Eingangsbereich, das sich auf eine sehr
nahegehende Weise mit deutscher Geschichte auseinandersetzt: Neben dem berühmten Kniefall von Willy Brandt ist ein jüdischer Junge zu sehen, der an gleicher Stelle von den Nazis ermordet wurde. Daneben die Künstlerin als glückliches Kind in Papas Armen.