Der Erft-Kurier beantwortet gern die Fragen der UWG Batterien der Zukunft könnten hier erfunden und produziert werden
Die UWG hatte am Wochenanfang Alarm geschlagen, weil sie von einer „Batteriefabrik GigaFactory am Kraftwerk Neurath“ gehört hatte. Der Erft-Kurier stellte sofort klar, dass er bereits im Dezember über dieses Projekt des „Rheinischen Sixpacks“ berichtet hatte. Gerne recherchierte die Redaktion noch einmal nach – und liefert den Politikern der UWG und allen Bürgern die neusten Fakten. Dabei geht es um einen Nobelpreisträger, um Patente und am Ende um 1.600 Arbeitsplätze.
Neurath/Eckum. Das Ganze klingt schon nach einem echten Glücksgriff: Ein Konsortium, das von Dr. Jörg Fabri (von der Beratungsgesellschaft „allocate“) und von Joachim Ganse („Think-Tank Rheinland“) beraten wird, will eine Batterien-Fabrik auf dem früheren RWE-Kraftwerks-Erweiterungsgelände errichten.
In diesem Team wirken unter anderem drei Professoren mit, zu denen auch M. Stanley Whittingham zählt. Der erhielt im vergangenen Jahr den Nobelpreis für Chemie. Und das für seine Entwicklungen just in Sachen Lithium-Ionen-Batterien. „Bei dem Projekt geht es also auch um technische Fortentwicklung und um neue Patente“, macht Joachim Ganse gegenüber dem Erft-Kurier deutlich.
Dabei geht es zum einen um Batterien, für die weniger „seltenen Erden“ (die sind wegen der Abbaumethoden umstritten) verwendet werden müssen. Zum anderen geht es auch um Recycelbarkeit.
„Die Fläche in Neurath ist hierfür eine der besten Flächen in ganz West- und Zentral-Europa“, zeigt sich Ganse überzeugt. Und er liefert Gründe für seine Aussage: Batterien seien zu 90 Prozent Chemie. Und diese Industrie sei in der Region vorhanden. Der Rest sei Aluminium. Auch die Industrie ist vorhanden. Darüber hinaus brauche man Anbindungen und Arbeitskräfte. Auch hier könne die Region „bieten“. „Für hoch qualifizierte Führungskräfte aber ist das Dreieck Aachen, Köln, Düsseldorf als kultur- und wirtschaftsstarke Region mehr als attraktiv“, so Ganse.
Das Ganze sei also eine Riesenchance. Und deshalb hätte das Konsortium auch schon einen entsprechenden Antrag bei der „Zentralregion Rheinland“ (ZRR) eingereicht. „Wir versuchen nun, die Herrschaften zu schnellen Entscheidungen zu drängen. Andere Standorte, die weniger gut geeignet sind, sind auch schon im Prozess“, mahnt der Fachmann.
Damit nicht genug. Auch ein entsprechender Antrag auf Förderung aus den Töpfen der EU ist auf den Weg gebracht. „Das Verfahren ist aber komplex. Da arbeiten wir gerade dran.“ Immerhin sind die Wirtschaftsministerien des Landes und des Bundes an der Verteilung der Milliarden beteiligt.
„Von den Städten, vom Rhein-Kreis und vom Land erwarten wir eine klare Unterstützung, eine klare Rückendeckung“, so der „Think-Tanker“. Immerhin soll in Neurath mit 200 Arbeitsplätzen gestartet werden. Am Ende rechnet das Konsortium mit 1.600 Mitarbeitern.
„Rommerskirchen ist schon die treibende Kraft“, macht Bürgermeister Martin Mertens klar. Er habe so mit Ministerpräsident Laschet und Minister Pinkwart gesprochen.
„Die Idee ist sehr spannend und wir sind bereit sie im Rahmen des Möglichen zu unterstützen“, betont auch Amtskollege Klaus Krützen aus Grevenbroich.