Bahnhof soll nicht Zankapfel im Rats-Wahlkampf werden
Beschwerden über den Grevenbroicher Bahnhof sind beinahe schon normal: Mal sind es Wasserlachen, mal Graffiti, mal die Verschmutzung im Allgemeinen, mal Uringestank, mal die Angst, in den bis auf ein paar obskure Gestalten menschenleeren Bahnhof zu gehen. Jetzt soll es ein Gespräch auf höchster Ebene geben, um wieder Leben in den Bahnhof zu bringen...
Grevenbroich. Im kommenden Monat soll es hierzu ein „gemeinsames Brainstorming“ geben. Mit am Tisch: Werner Lübberink, seines Zeichens Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für unsere Region. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (auch Chef der Polizei im Rhein-Kreis). Bürgermeister Klaus Krützen. Und Landtags-Abgeordnete Heike Troles.
Sie ist es auch, die die „Deutsche Bahn“ wieder einmal in Bewegung gesetzt hat, sich mit dem Grevenbroicher Bahnhof zu befassen. Sie hatte Lübberink bereits im vergangenen Jahr ins Grevenbroicher Rathaus geholt und nun in der voherigen Woche am Rande einer Plenumsitzung das neuerliche Zusammenkommen einstielen können.
„Hier müssen alle zusammenarbeiten. Der Bahnhof darf im kommenden Kommunalwahlkampf nicht zu einem Politikum werden“, ist die Landtags-Abgeordnete überzeugt. Deshalb hat sie das parteien- und behördenübergreifende „Brain-storming“ auch auf den Weg gegeben.
Der „Ordnungs- und Sicherheitsdienst“ von Bürgermeister Klaus Krützen, der inzwischen ja auch im Bahnhof selber agieren kann, habe schon Verbesserungen erreicht. Jetzt gehe es aber um die Frage: Wie kann man die Leerstände im Bahnhof wieder beleben? „Das würde schon ein anderes Sicherheitsgefühl, eine andere Aufenthaltsqualität bringen“, ist sich Troles sicher.
Und sie fügt an: „Das ist nicht nur die Aufgabe der Bahn. Warum mietet die Stadt dort nicht Räumlichkeiten an? Warum werden dort nicht kreisweite Einrichtungen angesiedelt? Es gibt ganz viele Möglichkeiten, dort mehr Leben hinzubekommen.“
Konkret könnte der besagte OSD direkt im Bahnhof etabliert werden. Diakonie oder Rotes Kreuz könnten dort mit Einrichtungen unterkommen. Oder vielleicht auch ein „Anlauf-Café“ aufbauen, in dem unter anderem die Methadon-Reisenden unterkommen könnten.
Außerdem verweist Troles auf ein neues Landesprogramm, in dem zehn Millionen Euro für mehr Sicherheit in Bahnhöfen (zum Beispiel durch Videoüberwachung) zur Verfügung stehen. Hier könne sich die Stadt ja auch bewerben...
Gerhard Müller