Artikel 17: Axel Voss stellt sich kritischen Realschülern
Europa-Abgeordneter Axel Voss hatte sich viel Zeit genommen, um mit den interessierten Schülern aus allen Jahrgangsstufen der Diedrich-Uhlhorn-Realschule zu diskutieren und die emotionale Debatte zu Artikel 17 im Zusammenhang mit dem Urheberrecht zu versachlichen.
Wevelinghoven. Dass Axel Voss persönlich für zwei Stunden nach Wevelinghoven kommen würde, hatten einige bis zum Schluss nicht für möglich gehalten und freuten sich auf die Veranstaltung, deren Ausgangspunkt eine Diskussion im Fach Sozialwissenschaften gewesen war.
Die Aula war bis zum letzten Platz mit freiwillig teilnehmenden Schülerinnen und Schülern besetzt, die sich nach hitzigen Kommentaren im Vorfeld ausnahmslos ruhig und respektvoll die Argumente für Artikel 17 anhörten.
„Wir sichern urheberrechtlich geschützte Inhalte vor unerlaubter Verbreitung. Aber Satire und Information sind beispielsweise mit urheberrechtlich geschütztem Material weiterhin möglich. Und die Uploadfilter haben wir nach den Demonstrationen und massiven Protesten auch aus dem Text herausgenommen. Davon steht nichts mehr drin!“, stellte Voss klar.
Spätestens als Axel Voss, ohne eine Opferrolle einzunehmen, auf Nachfrage einräumte, wegen dieser reinen politischen
Sachfrage massiv persönlich bedroht worden zu sein und teilweise sogar unter Polizeischutz gestanden zu haben, kamen einige Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken: Gerade mal zwei von 200 Anwesenden hatten Artikel 17 selber gelesen, um sich ein eigenes Bild zu verschaffen.
Nachdem auch die letzten Fragen, unter anderem auch zur
Arbeit im Europäischen Parlament, zum Rezo-Video und zum Brexit beantwortet waren, blieben dutzende Jugendliche noch länger, um persönlich mit Axel Voss ins Gespräch zu kommen oder auch ein Foto mit ihm zu machen.
„Ich hätte nie gedacht, dass er so nett ist. Und auch nicht, dass Artikel 17 auch gute Seiten hat“, resümiert Jonas Klus aus dem Schülersprecherteam, der durch die Veranstaltung geführt hatte.
Und SV-Verbindungslehrer Sebastian Potschka ergänzt: „Auch wenn vielleicht nicht jedes Sachargument zu jedem vorgedrungen ist, ist die direkte Begegnung mit dem Experten immer eine Bereicherung. Ich bin beeindruckt, wie sehr sich unsere Schülerschaft auf einen wahren Dialog eingelassen hat.“