Kunst, Handwerk und fünf Straußwirtschaften locken "Ricarda-Markt" erinnert an mutige Frau des Mittelalters
Kaster · Der Ricarda-Markt in seiner jetzigen Form findet bereits zum elften Mal — immer am 1. Juli-Wochenende — in Alt-Kaster statt und wird von dem Arbeitskreis "Altstadt Kaster" (AKAK) organisiert. Der Markt begeistert seit Jahren die Besucher, die von Nah und Fern anreisen.
Über 100 Aussteller und fünf Straußwirtschaften erwarten ihre Besucher. Neben den ungewöhnlichen Handwerkern wie Bürsten- und Hutmacher, Münzschneider und Drechsler sowie Kunstgewerbe- und Kunsthandwerk bieten sie tolle kulinarische Köstlichkeiten an.
In diesem Jahr ist erstmals die Straußwirtschaft am Burghof dabei und die Gäste werden dort von den Mitgliedern des Chores "Colourful Voices" mit Köstlichkeiten vom Blech und Getränken verwöhnt.
Jürgen Heß wird in diesem Jahr das zweite Mal seine "Weinlaub" auf dem "Hof Hirsch" wieder öffnen.
Mit Reibekuchen, Fisch und Gegrilltem werden die Straußwirtschaften die Besucher des Marktes begeistern können. Die ortsansässigen Gastronomiebetriebe sind wie in jedem Jahr ebenfalls dabei. Im Garten der Familie Vogt in der Kirchstraße findet wieder die durch den AKAK organisierte Cafeteria statt, dank der Kuchenspenden durch die Altstadtbewohner.
Am Sonntagmorgen von 8 bis 10 Uhr wird im Garten der Familie Vogt auch ein Frühstück für Anwohner, Aussteller und frühe Besucher des Marktes angeboten.
Die alljährlich stattfindende Verlosung von Obst und Gemüse lockt, um die sich auch in diesem Jahr zeitweilig Bürgermeister Sascha Solbach persönlich kümmern wird.
Organisatorisch und auch finanziell erhält der AKAK Unterstützung von ortsansässigen Betrieben sowie von der Stadt Bedburg als Kooperationspartner. Der Erlös des Marktes fließt wie in all den Jahren in die Altstadt. Von den erwirtschafteten Geldern werden unter anderem die Denkmäler gepflegt und Restaurierungen übernommen.
Historisches
zum Markt:
1273 wurden der Jülicher Graf Wilhelm IV und sein ältesten Sohn Wilhelm bei einer Fehde erschlagen. Die Schwachstelle in der Jülicher Herrschaft nutzte der Kurfürstbischof zu Köln, Siegfried von Westerburg, um in das Jülicher Territorium einzudringen und die Burg zu Kaster zu zerstören.
Die Witwe Wilhelms, Gräfin Ricarda, setzte jedoch beim Kaiser Rudolf von Habsburg durch, dass sich der Kölner wieder an den Rhein zurückziehen musste und die Burg wieder aufgebaut werden konnte. Und als das Werk 1279 vollbracht war, da wurde Ricarda-Markt gehalten.