Eckum, mitten in Europa, sucht Kontakte in der fernen Welt!

Eckum · Im Rommerskirchener Rathaus scheint man eine Vorliebe für die ganz besonderen (Städte)-Partnerschaften zu haben: Vorsichtig, aber ebenso entschlossen wurden Fühler nach Kuba ausgestreckt. Jetzt wurde eine chinesische Delegation aus Qingdao empfangen; eine Kooperationsvereinbarung wurde dabei unterzeichnet.

Jianpeng Hu und Na Song brachten den Rommerskirchener Kontakt nach China auf den Weg,

Foto: Fotos: -gpm.

Dass beide Staaten (post)kommunistisch sind, ist dabei wirklich nur Zufall.

Weil Bürgermeister Martin Mertens wusste, dass chinesische offizielle im satten Blau kommen, entschied er sich bewusst für einen hellfarbigen Anzug,

Denn in beiden Fällen sind die gemeindlichen Aktivitäten nur Folge von Entwicklungen, die quasi direkt in der Bürgerschaft losgetreten wurden.

Der Verein „Soli Cuba“ bemüht sich schon seit vielen Jahren, um eine neue Sichtweise auf die kubanische Insel. Und im Fall Chinas waren es Jianpeng Hu und Na Song, die den Stein ins Rollen brachten.

Die beiden haben seit einiger Zeit ein Unternehmen in Rommerskirchen, das sich auf den Import von LED- und anderen elektrischen Geräten spezialisiert hat. Und beide sind auch im „Sino-German Ecoparks Qingdao“ vertreten.

Dieser ist ein Pilotprojekt zur Intensivierung der Kooperation im Bereich nachhaltiger Entwicklung zwischen der Bundesrepublik und der Volksrepublik China. „Im ,Sino-German Ecopark’ werden deutsche Ideen und Standards nach China eingeführt. Es wird darauf abgezielt, High-End-Industrien, Wissenschaft und Forschung, Geschäfts- und Wohnmöglichkeiten ausgeglichen zu kombinieren“, heißt es in den offiziellen Unterlagen.

„Qingdao ist eine Stadt mit deutschem Flair“, brachte es Konsulin Lin Xu, ihres Zeichens Abteilungsleiterin der Wirtschafts- und Handelsabteilung des chinesischen Generalkonsulats in Düsseldorf, zum Ausdruck. Ihr Kommen nach Eckum wurde als Zeichen dafür gewertet, wie wichtig in Peking diese Kontakte gesehen werden.

Und Xu machte deutlich, dass ihr durchaus bewusst ist, wie in Deutschland (aber auch in Europa und gerade auch in den Trump-USA) über China diskutiert wird: Neben „intelligenter Ökologie“ und der geplanten Zusammenarbeit im Bereich der Wissenschaften verwies sie auf das geplante „Zentrum zum Schutz des geistigen Eigentums“.

„Ich bin überzeugt, dass wir als Gemeinde von dem Zusammenspiel der chinesischen Schnelligkeit und Innovationskraft sowie der deutschen Gründlichkeit profitieren können. In Rommerskirchen sind wir offen für Ansiedlungen internationaler Unternehmen und wollen mit unserer Wirtschaftsförderung auch den Rommerskirchener Unternehmen die Wege von Rommerskirchen aus in internationale Märkte aufzeigen. Gemeinsam wollen wir weitere Unternehmen und damit zusätzliche Arbeitsplätze in Rommerskirchen ansiedeln und Rommerskirchen als Innovationsstandort ausbauen“, so Bürgermeister

Mertens.

Auch ohne vor Ort eine eigene Dependenz zu errichten, wird über die Handelsgesellschaft des „Sino-German-Ecoparks“ Unternehmen aus ganz Deutschland – und damit auch aus Rommerskirchen – der Vertrieb der eigenen Produkte auf dem chinesischen Markt ermöglicht.

Diese und auch weitere Möglichkeiten des Austausches und der Kooperation zwischen kleinen und mittelständischen Unternehmen auf beiden Seiten, wird ein Vertreter des „Sino-German-Ecoparks“ beim nächsten Rommerskirchener Unternehmertreffen im November vorstellen.

Ein weiterer wichtiger Baustein, um den Kontakt zwischen deutschen und chinesischen Unternehmen zu fördern, ist die Einrichtung eines „Büros für deutschchinesische Angelegenheiten“ bei „Sinoma Europe“ in Kooperation mit der Gemeinde Rommerskirchen im Gewerbegebiet. Jianpeng Hu wird dieses Büro ehrenamtlich betreuen.

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)