VRR-Bericht sieht wieder rot für die Bahnhofssituation

Jüchen · "Ich pendel seit sieben Jahren immer mit der Bahn von Hochneukirch nach Grevenbroich. An den Gestank in der Unterführung gewöhnt man sich", berichtet Joel Körner. Nachts traut sich der 17-Jährige schon gar nicht mehr in die Nähe des Bahnhofs in Hochneukirch.

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Und auch die Profitester des VRR sehen hier Rot.

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"Grundsätzlich sind der Deutschen Bahn die Ergebnisse des VRR-Stationsberichts sehr wichtig. Der diesjährige Bericht macht deutlich, dass es nach wie vor Stationen mit Optimierungspotenzial gibt. Wir werden in den nächsten Wochen die Ergebnisse des Stationsberichtes prüfen und vor allem die Stationen analysieren, die eine schlechte Bewertung erhalten haben", so Stephan Boleslawsky, Regionalbereichsleiter der DB Station&Service. "Unser Ziel ist klar: wir wollen im nächsten Jahr wieder besser abschneiden."
Der Stadt ist die Problematik der Bahnhöfe bewusst, eine Handlung durch die Zuständigkeit der Deutschen Bahn aber unmöglich.

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"Wenn ein Bahnhof zu wenig genutzt wird, wird auch wenig investiert."

Mit dem Stationsbericht 2018 dokumentiert der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zum zwölften Mal umfassend den Zustand der Stationen im Bereich des VRR. Durch eine viermalige Begehung der VRR-Profitester wurden der Zugangs- und Bahnsteigbereich von 296 Stationen erfasst und bewertet. "Die Bahnhofssituation in Jüchen lässt sich leicht zusammenfassen", ist Peter Bloemer, Nutzer der Bahn, daher auch sehr direkt, "es ist absolut scheiße. Man sieht, dass seit Jahrzehnten nichts mehr gemacht wurde. Der Bahnhof ist wenig einladend."

Das stimmt so ganz aber nicht, wie Pressesprecher Norbert Wolf berichtet: "Die Beleuchtung des Tunnels am Bahnhof Jüchen ist erst im vergangenen Jahr deutlich wahrnehmbar verbessert worden. Von defekten Beleuchtungskörpern im Bereich des Bahnhofs Hochneukirch war bisher nichts bekannt. Die Beleuchtung auf den Bahnsteigen selber ist Sache der Bahn."

Und auch Rolls Luvuenzo-Diamuni weiß besser Bescheid: "Wenn ein Bahnhof zu wenig genutzt wird, wird auch wenig investiert." Das soll sich übrigens auch bis 2025 nicht ändern wie Verkehrsminister Hendrik Wüst jüngst mitteilte.