RWE: „Wo die L 354 n lang läuft, bestimmen wir nicht“
Hochneukirch · „Es hieß die ganze Zeit es würde eine Bürgerbeteiligung geben. Bisher hatten wir aber noch keine Gelegenheit unsere Meinungen zu den Planungen der L 354 n mitzuteilen“, äußert sich Anwohnerin Ina Hustemeier.
Mehr als 700 Unterschriften konnte die Hochneukirchenerin der betroffenen Straßen bereits gegen die aktuellen Planungen der L 354 n sammeln.
Erst in der vergangenen Ratssitzung wurde erneut über die Vorstellung der Verkehrsuntersuchung der L 354 n intensiv diskutiert. „Wir sind gewillt das Beste für unsere Gemeinde zu tun und nicht uns zu beugen“, wettert Gerolf Hommel, FWG-Fraktionsvorsitzender, erneut und signalisiert, „wir bleiben dabei, die Landstraße hinter der A 46 zu schaffen. Jegliche andere Planung lehnen wir ab.“ Dabei wirft SPD-Fraktionsvorsitzender Holger Witting die Möglichkeit auf, die Anbindung der L 354 n an die K19 zu überprüfen, um eine stärkere Belastung Kelzenbergs zu verhindern. Während des Wortwechsels betont Bürgermeister Harald Zillikens, dass das Ziel der L 354 n eine Entlastung Hackhausens sei: „Wenn die A 44 n vollständig freigegeben wird, werden 2.000 Fahrzeuge mehr durch Hackhausen fahren.“ Zudem sei dies die umweltverträglichere Variante. Hommel jedoch plädiert darauf, dass der Verlauf der L 354 n hinter der Autobahn für RWE grundlegend zu teuer sei. „Verkehrsplaner haben 2007 angeraten, die L 354 n hinter der A 46 zu belassen und an einer beliebigen Stelle vor dem Autobahnkreuz Holz über die Autobahn zu führen. Die Entlastung für Hackhausen wäre die Gleiche.“ Und auch diese Ansicht teilt Hans Werner Südel von der „Bürger-Initiative L 354 n“: „Ich verstehe nicht, weshalb das nicht klappen soll, dass die neue Landstraße so lange wie möglich hinter der Autobahn und so spät wie möglich queren kann.“ RWE-Sprecher Guido Steffen wehrt die Vorwürfe aber ab: „Wir sind der Verursacher, dass die L 354 abgebaggert wurde, also müssen wir diese auch ersetzen. Wo diese letztendlich lang läuft, das bestimmen wir gar nicht. Das wird von öffentlichen Behörden vorgegeben.“ Weder am Linienbestimmungs- noch am Planfeststellungsverfahren sei RWE beteiligt. „Ich weiß nur, dass es bei Letzterem eine Bürgerbeteiligung geben soll“, so Steffen, „und dann werden die öffentlichen Behörden mit den Anwohnern eine gemeinsame Lösung finden. RWE tut dann das, was uns vorgegeben wird.“ Südel entwerfe derzeit mit betroffenen Anwohnern ein Flugblatt und plane mit Hustemeier gemeinsam die Unterschriftenliste beim Bürgermeister vorzutragen. Der äußerte sich bis Redaktionsschluss nicht zu dem Thema.
-agr.