Neue Bahnlinie macht auch bald Halt in Jüchen CDU fordert Sicherheit und Barrierefreiheit
Jüchen · Nicht nur Grevenbroich profitiert vom verbesserten Angebot der Regionalbahn 27, sondern auch Jüchen. Schon ab Dezember 2019 wird die RB 27 auch hier in den Nebenverkehrszeiten montags bis samstags bis Mönchengladbach fahren.
Doch nicht nur am Angebot soll sich etwas verbessern sondern auch an dem Zustand der Bahnhöfe fordert der CDU-Gemeindeverband.
Die zusätzlichen Fahrten der RB 27 haben künftig eine verdichtete Taktung - das wiederum führt zu einer verbesserten Anbindung der Bahnhöfe Jüchen und Hochneukirch. Mit der neuen Bahnlinie, aber auch nach der CDU-Ortsbegehung sowie einer erneuten schlechten Bewertung des VRR (der Top-Kurier berichtete), fordert die CDU in einem Brief an die Deutsche Bahn den Zustand der Bahnhöfe tragbarer zu gestalten. "Wenn wir mehr Möglichkeiten zum Bahnfahren haben, brauchen wir auch mehr Möglichkeiten für die Nutzer", meint Sebastian Heckhausen, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes. So sei vor allem die bauliche Situation in Jüchen untragbar. "Die Bahnsteige bestehen aus verfestigtem Kies und Geröll und bilden aus unserer Sicht ein Sturzrisiko — ein Risiko, das gerade an Bahnhöfen nicht bestehen darf", schreibt Heckhausen, "für behinderte Mitmenschen ist der Jüchener Bahnhof schlichtweg nicht nutzbar. Die Unterführung auf die andere Gleisseite ist nicht barrierefrei und der Zustand der Bahnsteige lässt die Nutzung von Rollstühlen, Rollatoren oder anderen Hilfsmitteln kaum zu." Auch geht Heckhausen auf die unzumutbare Verfassung innerhalb der Bahnunterführung ein. "Für viele Bürger fehlt am Jüchener Bahnhof jegliches Gefühl von Sicherheit [...]." Aber nicht nur den Bahnhof in der Gemeinde kritisiert er scharf sondern auch für Hochneukirch fordert er Verbesserung: "Während das Umland des Bahnhofs in Hochneukirch vor einigen Jahren mit einem Wohnpark für Senioren und neuen Parkplätzen aufgewertet wurde, ist der Bahnhof selbst weiterhin nicht barrierefrei." Heckhausen appelliert an die Deutsche Bahn die Sicherheit und Barrierefreiheit an Bahnhöfen nicht an der Anzahl der Passagiere festzumachen.
Ab 2019 soll nämlich neben der RE 8 wochentags zwischen 9 und 15 Uhr auch die RB 27 verkehren. Samstags fährt die RB 27 dann noch zwischen 6 und 20 Uhr — bisher fuhr an Samstagen nur die RE 8. Zudem tauscht ab 2019 die RB 27 den Fahrweg mit dem ebenfalls nach Koblenz fahrenden RE 8. Ab dann wird die RB 27 und nicht mehr die RE 8 am Flughafen Köln/Bonn halten. Für die Fluggäste ändert sich dadurch aber nichts — außer die Bezeichnung des Zuges. Dem Fahrgast sollen bereits ab Herbst verbesserte Angebote am Wochenende gemacht werden. Einzelheiten hierzu sind bisher jedoch nicht bekannt.
Das ist das Ergebnis eines europaweiten Vergabeverfahrens, womit die Betriebsleistungen der Linie RB 27 auch in den kommenden Jahren von der DB Regio NRW erbracht werden. Die Laufzeit des Vertrages beträgt sieben Jahre (2019 bis 2026) mit zwei Verlängerungsoptionen für jeweils ein Jahr. Und für die Zukunft gibt es bereits weitere Pläne: Die RB 27 soll S-Bahn werden. Als Starttermin hierfür ist Dezember 2023 in Planung. Zudem gibt es im neuen Vertrag für die RB 27 ab Dezember 2023 auch eine jährliche Abbestelloption für den Abschnitt Mönchengladbach/Köln.
-tkA.