NABU Jüchen stellt im Park von Schloss Dyck Informationstafeln auf

Schloss Dyck · Im Park von Schloss Dyck erhält man jetzt nicht nur Anregungen für die Bepflanzung des eigenen Gartens, sondern zusätzlich auch Informationen über die richtige Auswahl von Nistkästen bzw. Höhlen für bestimmte Vögel oder Fledermäuse, wenn der Garten durch geflügelte Bewohner noch attraktiver gemacht werden soll.

Mit diesen Infotafeln erfahren Besucher des Schlossparks, welche Bewohner die Nistkästen für sich erobert haben.

Foto: Fotos: Helmut Wittig

Die Gruppe Jüchen des Naturschutzbundes (NABU) hat im Schlosspark Dyck über 30 Nistkästen bzw. Fledermaushöhlen angebracht, die jedes Jahr fast alle einmal, häufig auch mehrfach, belegt sind.

Sicherlich wird sich der eine oder andere Parkbesucher schon gefragt haben, wer wohnt denn da in den Nisthilfen und Höhlen und was sind die besonderen Merkmale der Bewohner? Der NABU Jüchen hat daher am 14. Februar 2015 mit freundlicher Genehmigung der Parkverwaltung an gut zugänglichen Stellen sechs Hinweisschilder auf Waldkauz, Baumläufer, Kleiber, Meisen und Hohltaube sowie Fledermäuse aufgestellt und außerdem drei zusätzliche Fledermaushöhlen angebracht. Auf den Informationstafeln sind ein Foto und eine kurze Charakteristik des jeweiligen Vogels bzw. von Fledermäusen zu sehen. Ein Blick hierauf und auf den am Baum hängenden Nistkasten gibt nützliche Hinweise und Anregungen für interessierte Besucher. Denn man braucht nicht unbedingt einen Park, in fast jedem Garten können an Gehölzen und an Häusern, auch Gartenhäusern, Nisthilfen angebracht werden.

Warum Nisthilfen? Mit dem Verschwinden der Wälder und Obstwiesen sowie durch die Intensivierung der Landwirtschaft sind viele natürliche Lebensräume und Nistplätze für Vögel verloren gegangen.

Mit Nistkästen wird den Tieren die Suche nach geeigneten Brutplätzen erleichtert. Wer diese aufhängt, wird viel Freude in seinem Garten haben, insbesondere am Nachwuchs und am Gesang. Ein einziges Meisenpaar mit Nachkommen vertilgt zudem pro Jahr etwa 70.000 Raupen und 20 Millionen Insekten (z.B. auch Blattläuse) – sogenannte „Schädlinge“. Erfahrungsgemäß werden Nisthilfen besonders gern angenommen, wenn es in unmittelbarer Umgebung ein reiches Nahrungsangebot gibt. Dies ist insbesondere in naturnah angelegten Gärten mit Vogelnährgehölzen, wie z.B. Ebereschen und Weißdorn der Fall.

Nistkästen gibt es in verschiedenen Formen und Größen, keineswegs ist eine Größe passend für alle. So benötigt z.B. eine Kohlmeise eine Einflugöffnung von 32 mm Durchmesser, eine Blaumeise nur 28 mm, ein Sperling und ein Kleiber 34 mm, ein Star 45 mm und ein Waldkauz 130 mm. Eulen, wie z.B. der Waldkauz und der Steinkauz benötigen größere Nisthöhlen. Selbst der kleine Kleiber mag es gern geräumiger als eine Meise. Wer gerne bastelt, findet im Internet Bauanleitungen für verschiedene Formen von Nistkästen.

Insgesamt betreut die NABU-Gruppe Jüchen im Schlosspark z.Zt. 36 und weitere 250 Nisthilfen bzw. Quartiere in mehr als 20 Ortschaften im restlichen Gemeindegebiet. Gerne helfen die Mitglieder der NABU-Gruppe Jüchen bei Fragen weiter. Ansprechpartner sind auf der Homepage www.nabu.neuss.de mit einem Link zum NABU Jüchen genannt. Hier finden sich auch weitere Informationen zur NABU-Gruppe Jüchen.

Wer sich im Natur- und Vogelschutz darüber hinaus engagieren will, der ist beim NABU Jüchen herzlich willkommen.

(Kurier-Verlag)